Viele der Beschwerden, über die Menschen mit Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion berichten, könnten mit Schwankungen des Blutzuckerspiegels zusammenhängen.
Streng genommen handelt es sich dabei nicht um eine Krankheit, sondern um eine Regulationsstörung des Blutzuckerspiegels.
In der Schulmedizin steht dieser Zusammenhang bislang eher selten im Fokus. Das hat auch diese Teilnehmerin so erlebt:
Seit Jahren war ich wegen meiner starken Unterzuckerungsanfälle – bis hin zum Umfallen – bei verschiedensten Ärzten. Aber es hieß immer nur: So etwas sei nicht bekannt. Ich fühlte mich überhaupt nicht verstanden.
Teresa, 35
Die gute Nachricht gleich vorweg: Viele Fachleute sind sich einig – ein möglichst stabiler Blutzuckerspiegel kann ein wichtiger Baustein für Gesundheit und Wohlbefinden sein. 🙂 🙂

Unterzuckerung testen?
Eine einmalige Nüchtern-Blutzuckermessung reicht meist nicht aus, um Schwankungen oder mögliche Unterzuckerungen sicher zu erkennen, denn dabei können ganz normale Werte auftreten.
Mein Tipp: Nicht in jedem Fall ist eine aufwendige Testung notwendig.
Oft geben bestimmte Symptome bereits deutliche Hinweise auf mögliche Schwankungen im Blutzuckerspiegel. So hat man meist schneller und klarer als jede Messung einen Hinweis auf Unterzuckerung.
Worum geht es dabei eigentlich?
Symptome der Unterzuckerung
Hier eine Liste typischer Beschwerden, die im Zusammenhang mit Schwankungen im Blutzuckerspiegel stehen können:
- Aggressivität
- Allergien
- Alpträume
- Ängstlichkeit
- chronische Darmstörungen
- Darmkrämpfe
- das Gefühl „verrückt“ zu werden
- ständige unerklärliche Müdigkeit
- Depressionen
- Ekzeme
- Entschlusslosigkeit
- epileptische Anfälle
- Erschöpfung
- Gewichtszunahme
- geistige Verwirrung
- Heißhungergefühle mit Zittern und/oder Übelkeit
- Herzklopfen
- Juckreiz
- kalte Hände und Füße
- Konzentrationsstörungen
- Kopfweh (Migräne)
- Müdigkeit
- Muskelschmerzen
- Muskelzucken
- Neuralgien
- Panikanfälle
- permanentes Gähnen
- Rückenschmerzen
- Ruhelosigkeit
- Schlaflosigkeit
- schlechte Verdauung
- Schwächegefühl, Schwächeanfälle
- Schweißausbrüche
- Schwindel
- Sehstörungen
- sexuelle Unlust
- ständig besorgt
- trockene Haut
- trockener Mund
- Überaktivität
- Übergewicht
- Weinkrämpfe
- Zittern
... und individuell noch andere Symptome. (Quelle siehe am Ende des Beitrags)
Diese lange Liste habe ich mir nicht etwa ausgedacht. Das sind alles Beschwerden, die mir Kursteilnehmer oder meine Leserinnen und Leser immer wieder mitteilen.
Weitere Häufige Symptome wegen Unterzuckerung
Wer sich auf der Liste oben nicht wiedergefunden hat, kennt vielleicht diese Beschwerden/Symptome:
- Heftiges Verlangen nach Süßem (Jieper)
- Reizbarkeit, wenn längere Zeit nichts gegessen wurde
- „Ohne Kaffee oder schwarzen Tee läuft gar nichts“
- Ständige Müdigkeit – die nach dem Essen besser wird
- Mürrisch oder schnell verärgert sein
- Extreme Vergesslichkeit
Diese Beschwerden können Hinweise auf beginnende Unterzuckerung sein – vor allem dann, wenn sie regelmäßig auftreten.
Die vielfältigen Symptome werden nicht nur im Zusammenhang mit Hashimoto, Schilddrüsenstörungen oder Neurodermitis beschrieben, sondern auch bei verschiedenen anderen Autoimmunerkrankungen, Allergien und chronischen Beschwerden immer wieder genannt.
So kommt es zur Unterzuckerung
Für Diabetiker ist die Unterzuckerung ein lebensbedrohlicher Zustand. Doch lange Jahre bevor Diabetes diagnostiziert wird, können sich bereits frühe Formen von Blutzuckerschwankungen zeigen, die zunächst unauffällig verlaufen.
Wenn Sie verstehen möchten, wie der Blutzucker die Schilddrüse und Hashimoto-Symptome beeinflusst, finden Sie hier eine ausführliche Hintergrund-Erklärung: Wie der Blutzucker Hashimoto-Symptome beeinflussen kann
Solche Schwankungen entstehen häufig dann, wenn die Bauchspeicheldrüse immer wieder größere Mengen Insulin ausschütten muss – etwa weil es regelmäßig zu raschen Anstiegen des Blutzuckerspiegels kommt.
Das kann insbesondere dann passieren, wenn es zu viele von den schnell verwertbaren Kohlenhydraten gibt wie zum Beispiel:
- zu viel Süßkram aller Art
- zu viel Getreide
- zu viel stärkehaltige Gemüse wie insbesondere Kartoffeln
Dabei ist es völlig egal, von welcher Qualität die Kohlenhydrate sind.
Und so ist der Weg:
Stufe 1: Niedriger Blutzucker
Sinkt der Blutzucker zu weit ab, führt das in den Zustand des niedrigen Blutzuckers. Dieser Zustand ist unangenehm, weil
Manche Menschen sind schon am Nachmittag so müde wie andere erst am Abend.
Ein möglicher Grund: Der Blutzuckerspiegel fällt zwei bis fünf Stunden nach dem Essen deutlich ab.
Typisch für Menschen mit häufig niedrigem Blutzucker sind folgende Beobachtungen:
Stufe 2: Chronisch niedriger Blutzucker
Mißachtet man die Regeln von ausgeglichener Ernährung, kann es durch die ständigen Blutzuckerschwankungen im Laufe der Zeit zu chronischem Unterzucker kommen.
Das ist ein Zustand, der als möglicher Risikofaktor für die Entwicklung von Prä-Diabetes gilt. Auch eine klinische Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) tritt in diesem Zusammenhang häufig auf.
Der Weg ist so:
- Schwankende Blutzuckerwerte können die Nebennieren belasten.
- Das kann sich auf die Hypophyse auswirken, also die hormonelle Schaltzentrale im Gehirn.
- Die Schilddrüse wiederum steht unter der Steuerung dieser Achse – gerät sie aus dem Takt, kann die Hormonproduktion beeinträchtigt sein.
Weil am Anfang der Kette der Blutzucker steht, ist es so extrem wichtig für die Schilddrüsengesundheit, dass er so stabil wie möglich bleibt.
Wenn der Blutzucker ständig Achterbahn fährt, wird es für das Hormonsystem insgesamt schwierig, im Gleichgewicht zu bleiben. Und das macht es auch der Schilddrüse schwer, optimal zu arbeiten.
Die gute Nachricht dazu: Viele berichten, dass sich das ständige Auf und Ab des Blutzuckerspiegels durch die Ernährung nach der Makrobiotischen Heilküche deutlich beruhigen ließ.
Eine Teilnehmerin vom Onlineprogramm "Schilddrüse managen" schrieb:
Sylvia (38): Ich bin deutlich ausgeglichener, entspannter, gelassener, kaum noch Sorgen und Ängste.
Bei Hashimoto auf stabilen Blutzucker achten
Wer Schilddrüsenprobleme hat oder den Befund Hashimoto, sollte in der täglichen Ernährung darauf achten, dass es nur zu mäßigem Blutzuckeranstieg kommt.
Das ist gar nicht so schwierig.
Man muss nur wissen:
Der Blutzuckerspiegel kann schnell in die Höhe getrieben werden durch Nahrungsmittel wie
Nur mäßige Schwankungen erzeugen dagegen Kohlenhydrate wie
Tipps für einen stabilen Blutzucker
In der Makrobiotischen Heilküche gibt es keine Empfehlungen für fettarme Ernährung, im Gegenteil:
Es hat sich gezeigt: Wer regelmäßig frühstückt, berichtet eher von mehr Energie und besserer hormoneller Balance.
Elke, 59: Ich mache das jetzt seit anderthalb Wochen und ich muss sagen ich bin restlos begeistert. So gut habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt wie im Moment! Yippie
Es ist natürlich individuell verschieden, aber aus meiner Sicht lohnt es sich gerade bei Schilddrüsenthemen, dem Frühstück besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Weil das Frühstück so wichtig ist, habe ich mehr dazu diesen Beitrag geschrieben: Was ist ein gesundes Frühstück?
Erste Hilfe mit Reisfasten
Ein möglicher Einstieg zum Ausstieg aus dem Unterzucker ist das kurze Reisfasten an einem Tag in der Woche. Genaue Anleitung wie man das macht gibt es hier im Ebook zum Reisfasten.
Auch hier gilt: Allein das Reisfasten bringt nicht die komplette Lösung. Wie immer muss die Grund-Ernährung stimmen, damit es zu keinen starken Blutzuckerschwankungen kommt.
Ich empfehle dafür die Makrobiotische Heilküche - was sonst? 😉
Fragen & Antworten zum Thema Unterzuckerng
Ja, das kommt häufig vor. Eine einfache Nüchternmessung sagt wenig über Schwankungen im Tagesverlauf. Viele Betroffene haben Symptome wie Zittern, Schweißausbrüche oder Heißhunger, obwohl ihre Werte im Labor normal erscheinen. Solche Schwankungen erkennt man am besten über Beobachtung – oder indem man lernt, auf die eigenen Körpersignale zu achten.
Weil Schilddrüse, Nebennieren und Blutzucker eng zusammenarbeiten. Wenn die Schilddrüse zu träge ist, sinkt der Energieumsatz – der Körper reagiert empfindlicher auf Zuckerschwankungen. Deshalb berichten viele Hashimoto-Betroffene über Heißhunger, Zittern oder Müdigkeit nach dem Essen. Ein stabiler Blutzucker kann hier erstaunlich viel Ruhe bringen.
Das Wichtigste ist Regelmäßigkeit. Keine Mahlzeiten auslassen, besonders nicht das Frühstück. Ideal sind warme, ausgewogene Gerichte mit Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß.
Die Makrobiotische Heilküche arbeitet mit einfachen, warmen Mahlzeiten und natürlichen Zutaten, die den Körper beruhigen statt reizen. Statt auf Diäten oder Kalorienzählen zu setzen, geht es um Balance: Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß im richtigen Verhältnis. Dadurch bleibt der Blutzucker gleichmäßiger und viele berichten, dass Müdigkeit und Heißhunger nachlassen.
Ja, für viele ist es ein sanfter Einstieg, um den Stoffwechsel zu entlasten. Beim Reisfasten bekommt der Körper Ruhe von ständigen Zuckerschwankungen. Wichtig ist aber: Es sollte eingebettet sein in eine stabile Grundernährung nach der Makrobiotischen Heilküche.
Quelle für die Liste der Symptome: Ich habe mich gestützt auf das Buch von Michael Martin: „Das Hypoglykämie-Syndrom - Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie der 'anderen Zuckerkrankheit' “ (1996).
Das Buch gibt es wohl nur noch im Antiquariat oder in Bibliotheken (ich habe die Chatgpt intensiv suchen lassen). Macht nichts, das Buch ist sehr fachlich und richtet sich vor allem an therapeutisches Publikum. Für interessierte Laien wäre es eher mühsam zu lesen.

Nachschlagewerk von Michael Martin
Nebenbei: In dem Buch taucht das Wort "Hashimoto" nicht auf. Damals hat noch niemand von Hashimoto gesprochen, aber die Symptome waren alle da. Was schließen wir daraus?
Hashimoto könnte man als "andere Zuckerkrankheit" bezeichnen.
Wichtig zu unterscheiden: mit "Hashimoto" ist nicht das entzündliche Stadium der Hashimoto-Thyreoiditis gemeint.
Hallo, ich bin
Jutta Bruhn
Heilpraktikerin mit über 30 Jahren Erfahrung. Autorin von E-Books und dem Kursprogramm „Schilddrüse managen“. Als Gründerin der Makrobiotischen Heilküche unterstütze ich Menschen mit Schilddrüsenproblemen, Hashimoto und Verdauungsbeschwerden dabei, Wohlbefinden und Lebensqualität mit einfachem Essen zu fördern.
Aktualisiert am 02.10.25


Hallo Frau Bruhn, ich leide seit 18 Jahren extrem unter Hashimoto und würde nichts lieber tun als gesund zu essen. Jedoch ist eines meiner Hauptprobleme das ich nichts gesundes durch den Hals kriege. Kann das am L Thyroxin liegen?
Viele Grüße, Susanne H.
Hallo Susanne,
ich habe die Frage nicht wirklich verstanden. Ist mit nicht „durch den Hals kriegen“ gemeint, dass es Schluckprobleme gibt?
Herzliche Grüße