Morgenmüdigkeit? Das Gefühl, die Augen kaum öffnen zu können? Nur mit Zwang aus dem Bett?
Dieser Zustand könnte durch tägliches Müsli essen begünstigt werden.
Als besser bekömmlich empfinden viele einen Getreidebrei zum Frühstück.
Dabei denken manche Leute an "Milchreis" oder gar "Haferschleim". Mütter denken an Babybrei.
Nein, ich meine einen ganz normalen Getreidebrei für alle großen und kleinen Leute. So wie er wahrscheinlich viele Jahrhunderte lang allmorgendlich auf dem bäuerlichen Frühstückstisch stand.

Dicker warmer Getreidebrei mit Kürbiskernen - Frühstück nach der Makrobiotischen Heilküche
Müsli – erst fit dann schlapp
Um es gleich vorweg zu sagen: Müsli ist für mich das denkbar ungünstigste Frühstück, das ich mir vorstellen kann. Damit ist sowohl das trockene Müsli als auch der Frischkornbrei gemeint.
Müsli steht bei uns seit Jahren ganz hoch im Kurs als Frühstück. Der Hauptgrund für diese Erfolgsstory dürfte sein, dass Müsli so wenig Arbeit macht.
Der Vorteil der Bequemlichkeit könnte jedoch seinen Preis haben.
Nach meiner Erfahrung berichten viele Menschen, die über längere Zeit Müsli frühstücken, von unangenehmen Reaktionen.
Die häufigsten Reaktionen scheinen zu sein:
Hier ein Beispiel was ich meine:
Bei meinem Sohn 12 Jahre ist vor 1 1/2 Jahren ein Schilddrüsen-Problem aufgetaucht seit 1 Jahr nimmt er LT 75 und hat in diesem Jahr sehr viel zugenommen er hat wenig Lust sich zu bewegen ist schlapp und müde. Denke, es sind 10-15 kg Übergewicht.
Ich dachte, wenn ich ihm morgens ein gesundes Müsli selbst zubereite (3 EL Haferflocken mit Rosinen, etwas Zimt, 1 EL Kokosflocken, 1TL Erdmandeln, 1/2 Banane) anfangs in Joghurt danach in Hafermilch eingerührt nicht erwärmt, würde ich ihm was Gutes tun, ballaststoffreich lang anhaltend satt für die Schule.
Aber das Gegenteil tritt ein, die Konzentration lässt nach.
Müde nach Müsli?
Langjährige Müsli-Esser berichten manchmal, dass sie sich direkt nach dem Frühstück müde und energielos fühlen.
Ist es manchmal so? Dann empfehle ich, das Müsli eine Zeit lang zu meiden.
Wenn tatsächlich das Müsli für die Müdigkeit verantwortlich war, dann kann sich das Befinden oft schon nach kurzer Zeit verbessern - allein durch Veränderung der Frühstücksgewohnheiten.
Natürlich hängt Morgenmüdigkeit nicht immer mit Müsli zusammen. Auch Nicht-Müsli-Esser kennen Müdigkeit und Energiemangel am Morgen.
Besonders die sogenannte "Hashimoto-Müdigkeit" fühlt sich anders an und hat nichts mit Müsli zu tun.
Tipps zum Überwinden von Müdigkeit habe ich in diesem Beitrag gegeben: Was hilft bei Hashimoto-Müdigkeit? 3 Tipps für mehr Energie im Alltag
Obst im Müsli
Körperliche Beschwerden kommen nicht vom Müsli allein. Der zweite Energieräuber kann das Obst sein.
Denn ich kenne niemanden, der nicht noch zusätzlich Obst unter das Müsli mischt. Das kann frisches Obst sein oder Trockenfrüchte wie Rosinen oder Aprikosen.
In dem Beitrag So vermeidet man Blähungen habe ich erklärt, wieso Obst und Getreide in einer Mahlzeit eine fatale Mischung sein kann: Beides zusammen kann Gärung im Verdauungstrakt auslösen. Natürlich gilt das auch und sogar ganz besonders fürs Müsli.
Außer dem Obst im Müsli kann auch Probleme machen: Die Mischung mit Joghurt, Milch, Honig oder Sojamilch.
Sojamilch im Müsli
Am heftigsten können die negativen Reaktionen sein, wenn das Müsli mit Sojamilch gemischt wird.
Oft wird Sojamilch als Ersatz für Kuhmilch genommen, aber das klappt nicht. Sojamilch ist für die allermeisten schwer verdaulich. Manche Leute merken das sofort in Form von Blähungen.
Deshalb sollten Sojaprodukte stets fermentiert sein. So werden die Bohnen enzymatisch aufgeschlossen und reifen zu einem gesundheitlich sehr hochwertigen Nahrungsmittel wie zum Beispiel Shoju oder Miso-Würzpaste.
In dieser fermentierten Form ist die Sojabohne ein echtes Gesundheitsprodukt und leicht bekömmlich.
Warum ist es so gesund, morgens einen warmen Brei zu essen?
Ich empfehle statt Müsli lieber einen warmen Getreidebrei zu essen. Was ich allgemein als "gesundes Frühstück" und wie ich selber frühstücke, das habe ich hier ausgeführt: Was ist ein gesundes Frühstück?
In der fernöstlichen Medizin wird gelehrt, dass die Milz das Organ der Verdauung ist. Die Milz braucht Wärme, um gesund zu sein. Dabei geht es um das Verdauungsfeuer, das erhalten bleiben soll. Wenn wir morgens kalt essen, wird dieses Verdauungsfeuer geschwächt.
Alles was wir kalt in den Magen bringen, muss vom Körper auf 37 Grad hochgeheizt werden.
Das heißt, bei einem kalten Frühstück opfern wir unsere Körperwärme, die mit viel Aufwand vom Körper erzeugt wurde.
Besonders Kinder brauchen diese Wärme am Morgen. Ein warmer Frühstücksbrei sorgt dafür, dass der Blutzucker stabiler ist. Ruhige Kinder mit guten Schulnoten sind die Belohnung. 🙂
Reisbrei, Gemüssuppe, Ei
Haferbrei
Gemüsesuppe, Rührei, Brei
Buchweizenbrei
Brei mit Hokkaido-Kürbis
dicker Brei mit Kürbiskernen
Reisbrei und Gemüsesuppe
Quinoabrei
Warmer Getreidebrei zum Frühstück
Mit einem Getreidebrei zum Frühstück liegt man in der guten alten Tradition.
Bis zu dem Zeitpunkt, als die Menschen vom Land in die Stadt umsiedelten und sich die Ernährungsgewohnheiten änderten, war es üblich, den Tag mit einer Schüssel warmem Getreidebrei zu beginnen.
Getreidebrei ist aber nicht alles, was es zum Frühstück gibt. Dazu kommt noch eine Gemüsesuppe.
Brei aus ganzem Getreide
Für den Frühstücksbrei nimmt man am besten Naturreis.
Zur Abwechslung gibt es auch mal andere Getreide.
Auch glutenfreies Pseudogetreide wird genauso wie Getreide gekocht. Man kann die Sorten mischen, damit es nicht langweilig wird:
und andere nach Geschmack.
Was wir gar nicht nehmen ist Weizen, weil er unnatürlich hohe Mengen von Gluten enthalten soll. Weizen ist sehr oft eine Herausforderung für das menschliche Verdauungssystem.
Getreideflocken nur selten
Morgens soll es meist schnell gehen. Deswegen wird am liebsten mit Getreideflocken gekocht wegen der kurzen Kochzeit. Aber:
Geschrotetes, gemahlenes oder als Flocken zerquetschtes Getreide oxidiert schnell, wenn es mit Sauerstoff in Verbindung kommt. Dadurch verliert es viel von seiner stärkenden Kraft.
Getreide einweichen
Jedes Getreide sollte vor dem Kochen mindestens 8 Stunden in kaltem Wasser einweichen.
Das Einweichwasser wird weggeschüttet. Keine Sorge, die guten Nährstoffe gehen dabei nicht verloren. Zum Kochen nimmt man frisches Wasser.
Der Grund für das Einweichen: Getreide enthält Phytinsäure (Phytin). Dieses Phytin kann Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen oder Zink in Magen und Darm binden, so dass sie nicht mehr als Nährstoffe verwertet werden können.
Die Sache mit dem Phytin habe ich in diesem Beitrag näher beleuchtet: Getreide einweichen - macht das Sinn?
Somit wird klar, warum Getreideflocken nicht so oft gegessen werden sollten: Man kann sie nicht wie Getreide lange genug einweichen, um die Phytinsäure daraus zu entfernen.
Schneller Getreidebrei am Morgen
Ein Getreidebrei am Morgen wärmt von innen, macht angenehm satt und sorgt für einen ruhigen Start in den Tag.
Er ist schnell und fast von allein zubereitet, rund im Geschmack und hat durch seine leicht körnige Struktur einen feinen Biss. So verbindet er Bekömmlichkeit mit einer sanften Wärme, die lange anhält.
Bei Schilddrüsenproblemen oder Hashimoto ist Getreidebrei die beste Alternative zum relativ schweren Brot schon am Morgen.
Der Brei soll rund im Geschmack sein, Biss haben und angenehm warm sein.
Auch sollte der Brei schön sahnig und cremig sein.
Diese Konsistenz bekommt man, wenn der Brei am Ende der Kochzeit fleißig gerührt wird. Das geht am besten mit einer Kelle mit Loch.
Brei bereitet man am besten aus bereits gekochtem Getreide zu:
Grundrezept: Brei aus Getreiderest

bitte nie das Salz vergesssen, sonst schmeckt der Brei fad

der fertige Brei sollte nicht zu dick und nicht zu dünn sein
Zutaten für 2-3 Portionen
Zum Schluß mit einem Kochlöffel mit Loch gut umrühren, bis der Brei cremig ist.
Rezept Haferbrei
Haferbrei aus ganzen Haferkörnern ist viel gehaltvoller als Brei aus Haferflocken:

gute Bio-Sauerrahmbutter macht satt!
Haferbrei aus ganzen Körnern

Haferbrei - größere Ansicht bei Klick auf das Bild
Zutaten für 2-3 Portionen
- Hafer in kaltem Wasser 8 Stunden lang oder über Nacht einweichen.
- Danach das Einweichwasser wegschütten.
- Den Hafer in einem Sieb unter kaltem Wasser gründlich abspülen.
- Mit 2 Tassen Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen.
- Nach dem Aufkochen eine kräftige Prise Salz dazugeben.
- 40 Minuten auf kleinster Stufe kochen lassen.
- Zum Schluß mit einem Kochlöffel mit Loch gut umrühren, bis der Brei cremig ist.
Den fertigen Haferbrei vom Herd nehmen und noch 10 Minuten stehen lassen.
Mit 1 EL Butter auf dem heißen Brei servieren.
TIPP: Man kann eine größere Portion von dem Haferbrei zubereiten und am nächsten Morgen aufwärmen.
Fragen & Antworten
Viele Menschen berichten, dass sie nach dem Müsli-Frühstück schnell müde, träge und unkonzentriert werden. Das liegt daran, dass Müsli oft aus rohem Getreide, Obst, Milch oder Sojamilch besteht – eine schwer verdauliche Kombination. Der Körper muss viel Energie aufbringen, um diese Mischung zu verdauen. Statt Energie zu liefern, raubt sie uns Kraft – besonders am Morgen, wenn das „Verdauungsfeuer“ noch schwach ist.
In der fernöstlichen Ernährungslehre gilt: Die Milz ist das zentrale Verdauungsorgan und sie braucht Wärme. Kalte Speisen wie Müsli oder Joghurt kühlen den Körper und schwächen das Verdauungsfeuer. Ein warmer Brei dagegen unterstützt die Verdauung und gibt anhaltende Energie. Kinder profitieren davon besonders: Sie sind ruhiger, konzentrierter und leistungsfähiger.
Am besten eignen sich ganze, eingeweichte Getreidekörner wie Naturreis, Hirse, Hafer, Dinkel, Amaranth oder Quinoa. Weizen sollte man meiden, da er oft zu viel Gluten enthält und schwer verdaulich ist. Wichtig: Das Getreide sollte vor dem Kochen mindestens 8 Stunden eingeweicht werden, um Phytinsäure abzubauen – so werden Mineralstoffe besser aufgenommen.
Ein guter Frühstücksbrei ist warm und wird cremig gerührt. Das Grundprinzip:
- Eingeweichtes oder gekochtes Getreide mit frischem Wasser aufkochen und eine kräftige Prise Salz hinzufügen.
- Bei niedriger Hitze sanft köcheln lassen und ab und zu umrühren. Mit Butter, Nüssen oder Kernen verfeinern.
Hallo, ich bin
Jutta Bruhn
Heilpraktikerin mit über 30 Jahren Erfahrung. Autorin von E-Books und dem Kursprogramm „Schilddrüse managen“. Als Gründerin der Makrobiotischen Heilküche unterstütze ich Menschen mit Schilddrüsenproblemen, Hashimoto und Verdauungsbeschwerden dabei, Wohlbefinden und Lebensqualität mit einfachem Essen zu fördern.
Beitrag aktualisiert am 11.9.2025

