Gifte auf Obst und Gemüse

Eine schwache Schilddrüse senkt die Körpertemperatur verlangsamt die Bewegungen. 

Diese Verlangsamung bedeutet auch einen schleppenden Abtransport von Giften aus dem Körpergewebe.

Das stellt für Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion eine Herausforderung dar.

Vor allem wenn bereits ein Nährstoffmangel besteht, könnte eine übermäßige Aufnahme von Giften in Form von Pestiziden die Schilddrüse und den ganzen Körper noch zusätzlich schwächen.

Deshalb sollte man Obst und Gemüse vor der Zubereitung vom Gift befreien. 

Machen Gifte auf Obst und Gemüse krank?

Pestizide aus der Landwirtschaft können Gesundheitsprobleme verursachen. Menschen mit Schilddrüsenproblemen könnten von Giftbelastungen betroffen sein, weil ihre natürliche Entgiftungsfunktion über die Leber eingeschränkt ist.

Die offizielle Ernährungswissenschaft und die Schulmedizin sehen das anders. Das gängige Argument dazu lautet, dass diese Gifte vom Körper als fremd erkannt und von der Leber gar nicht aufgenommen werden. Sie sollen sozusagen "durchgewunken" werden. Alles was nicht in den Körper gehört, wird einfach über den Urin wieder ausgeschieden, meinen die Experten.

Zu Bedenken ist dabei, dass bei gleichzeitiger Anwesenheit von Fett diese Gifte wahrscheinlich doch aufgenommen werden.

Normalerweise bereitet man Gemüse- und andere Gerichte mit Fetten zu wie zum Beispiel Kokosfett oder Olivenöl. Auch Salatsoßen werden mit Öl angerichtet. Somit werden die in Gemüse und Salat enthaltenen Giftstoffe auch aufgenommen.

Nährstoffe und Leberreinigung

Um die Gifte wieder loszuwerden, ist die Leber gefordert. Dort werden Gifte wasserlöslich gemacht, damit sie über die Nieren ausgeschieden werden können.

Das ist harte Arbeit für die Leber. Sie braucht für den reibungslosen Ablauf dieser Entgiftungsvorgänge gute Nährstoffe wie Eisen, Zink, Kupfer und andere. Die Frage ist, ob diese Mineralstoffe heutzutage in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Vor allem aber ist es leider die Regel, dass Menschen mit Schilddrüsenproblemen einen Nährstoffmangel haben.

Deshalb wird in der Makrobiotischen Heilküche (MBH) eine Doppelstrategie gefahren:

  1. Gute Nährstoffe aufnehmen mit Meeresalgen (siehe dazu am Ende des Beitrags)
  2. als Einstieg oder regelmäßig für Leberreinigung sorgen, wie zum Beispiel mit einer Knoblauch-Zitronen-Kur

Wie wir Gifte aufnehmen

Menschen nehmen hauptsächlich auf drei Arten Gifte aus der Umwelt auf:

  • über die Atmung
  • über die Nahrung
  • über die Haut

Die größte Rolle dürfte dabei in der Regel die Aufnahme von Giften über die Nahrung spielen. Vor allem die Schalen von Obst und Gemüse werden die größten Mengen von Pestiziden enthalten. Deshalb empfiehlt sich das Schälen, wenn man nicht gerade aus dem eigenen Garten geerntet hat oder Bio-Gemüse kauft.

Die „Schmutzigen 12“

Von der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA gibt es eine Liste von belastetem Obst und Gemüse, die man kennen sollte.

  1. Äpfel – sie gehören nach der Untersuchung zum schmutzigsten Obst. 99% enthielten mindestens 1 Pestizid.
  2. Sellerie – im schlimmsten Fall enthielt eine einzige Knolle 13 Pestizide
  3. Cherry Tomaten – ähnlich wie Sellerie, Proben enthielten ebenfalls 13 verschiedene Pestizide
  4. Gurken – stehen an vierter Stelle der belasteten Gemüse
  5. Weintrauben – Zitat: „Eine einzelne Traube enthielt 15 Pestizide“
  6. Chilischoten – allerdings ist die Menge, die hiervon gegessen wird, sehr gering.
  7. Nektarinen – sie waren alle belastet
  8. Pfirsiche – von allen getesteten Früchten kamen sie auf Platz 4
  9. Kartoffeln – Zitat: "Die durchschnittliche Kartoffel hat einen viel höheren Anteil an Pestiziden als jedes andere Nahrungsmittel. Das sollte man sich gut merken und Kartoffeln auf jeden Fall schälen. Aus welchen Gründen man sonst noch Kartoffeln meiden sollte, steht in diesem Beitrag.
  10. Spinat – nach Sellerie das am meisten belastete Gemüse. Nebenbei: Spinat enthält eine beträchtliche Menge Oxalsäure und gehört deswegen auf meine persönliche Vermeideliste. Auch Bio-Spinat.
  11. Erdbeeren – wie schade, auch sie sind Pestizid-belastet, aber das wussten wir ja schon, dazu gibt es immer wieder mal Testberichte.
  12. Paprikaschoten - auch hierüber haben wir schon Skandalberichte bekommen

Der Liste würde ich noch Grünkohl, Kürbis und Zucchini zufügen. Auf diesen Gemüsen soll sogar noch das uralte DDT aus der Landwirtschaft der 70er und 80er Jahre nachgewiesen worden sein.

Und vielleicht gehören auf die Liste auch die Grünen Bohnen. Und, und, und … wer weiß schon, was noch alles?

Was man tun kann, um Gifte auf Obst und Gemüse zu minimieren

Die Devise heißt: So viel wie möglich pestizidfreies Obst und Gemüse zu essen, um sich und die Familie gesund zu halten. 

Hier sind 5 Tipps, was man tun kann, um so wenig wie möglich Schadstoffe aufzunehmen:

Tipp 1: Bio- oder Gartengemüse

Am tollsten ist Obst und Gemüse aus Bio-Anbau oder aus dem eigenen Garten. Diese Ware ist frei von Pestiziden, soweit sie nicht vom Nachbarfeld durch den Wind herüber gepustet werden.

Tipp 2: Obst und Gemüse schälen

Es gilt: Lieber ein paar Vitamine weniger, dafür keine Pestizide.

Tipp 3: Salz und warmes Wasser zur Reinigung

Obstschalen und Gemüse mit warmem Wasser waschen. Denn Pestizide lassen sich nicht gut mit kaltem Wasser abwaschen. Würde kaltes Wasser reichen, würde das ja schon der Regen für uns tun. Weil aber mehrmals vor der Ernte Gift gespritzt wird, bekommen wir stets noch eine Ladung mit.

Tipp 4: Salzbad

Dieser Tipp stammt aus der Makrobiotischen Heilküche (MBH): Wenn ich behandeltes Obst oder Gemüse verwende, gebe ich sie vorher in ein Salzbad:

  • eine Schüssel mit warmem Wasser füllen
  • ca. ½ Teelöffel Salz dazugeben, kurz umrühren
  • Obst oder Gemüse für ein paar Minuten darin „baden“
  • zum Schluss unter fließend warmem Wasser abspülen

Das Salz soll bewirken, dass sich Pestizide leichter lösen.

Tipp 5: Mineralstoffreich kochen mit Meeresalgen

Hintergrund ist, dass eine der wichtigsten Aufgaben der Leber die Reinigung des Blutes von Giftstoffen ist. Damit ist die Leber ununterbrochen beschäftigt. Für die Effektivität dieser Aufgabe braucht die Leber Mineralstoffe. Genau diese fehlen häufig.

Eine gute Möglichkeit, ausreichend Mineralstoffe aufzunehmen, um die Entgiftung anzuregen ist das Kochen mit Meeresalgen. In diesen Beiträgen steht mehr dazu:

Ich hoffe, mit diesen Tipps ein wenig geholfen zu haben!

  • Hallo Jutta Bruhn, Meeresalgen sind voll mit Pestiziden und schädlichen Stoffen aus dem Meer, es gibt keine unbelasteten mehr, da sie seit Jahrzehnten als Nahrungsergänzung angebaut werden. Meine TCM Ärztin hat sie beim Testen auch gefunden. Sie dann mitzukochen, da hol ich mir ja noch einen ordentlichen Schub, neben Mineralstoffen, auch an Giftstoffen. Und Bio halte ich bei Algenprodukten für einen Verkaufsschmäh. 😉 LG Andrea

    • Hallo Andrea,

      welch ein Irrtum!

      Es gibt Forschungen die nachweisen, dass sogar hoch belastete Meeresalgen trotzdem noch weitere Giftstoffe aus dem menschlichen Körper aufnehmen können. Denn das ist ja genau die Leistung der Algen: Sie nehmen Giftstoffe auf und binden sie unlöslich .

      Es wäre eher auffällig, wenn Meeresalgen gar keine Giftstoffe enthalten!

      Anders ausgedrückt: Giftstoffe, die in Algen schon enthalten sind, werden nicht an den Körper abgegeben, gleichzeitig nehmen sie noch weitere Gifte auf und transportieren sie raus.

      Die Belastung der Meeresalgen ist also völlig unerheblich für ihre Entgiftungs-Wirksamkeit bzw. für die Aufnahme von Nährstoffen.

      Ich empfehle trotzdem, beim Kauf auf Qualität zu achten. Man möchte schließlich nicht wirklich belastete Algen kaufen. Frag einfach mal nach im Fachhandel nach Fa. Algamar.

      In der Regel kennen sich Ärzte mit Ernährung nicht aus oder du hast etwas falsch verstanden. Weil Meeresalgen die zum Kochen geeignet sind, nicht angebaut werden, wird deine Ärztin wahrscheinlich Süßwasseralgen gemeint haben, aus denen Nahrungsergänzungsmittel hergestellt werden. Um diese Algen geht es bei mir nicht, nur um Meeresalgen.

      Bitte diffamiere nicht ein sehr nützliches Nahrungsmittel wie Meeresalgen ohne genaue Informationen zu haben, danke.

      LG Jutta

  • Hallo, ich habe gelesen, dass sich eine Mischung aus Wasser, Essig und Natron eignen, um Pestizide zu lösen:

    Vermische einen Liter Wasser und 0,25 Liter Haushaltsessig. Du kannst die Mengen bei Bedarf im Verhältnis 4:1 variieren, also vier Teile Wasser auf einen Teil Essig. Dazu gibst du pro Liter Wasser einen Esslöffel Natron und den Saft einer halben Zitrone. Tauche dein Obst, Salat oder Gemüse in diese Flüssigkeit und lasse es mindestens 20 Minuten darin stehen. Anschließend unter klarem Wasser abspülen

    Ich selbst habe noch keine andere Routine außer Essigeszenz und warmes Wasser….aber Natron habe ich jetzt auch mal bestellt.

    Liebe Gruesse Annelie

    • Hallo Annelie, danke für den Hinweis. Weil wir in der Makrobiotischen Heilküche weder Essig noch Essigessenz verwenden, kann ich dem Rat leider nicht zustimmen. Man sollte belastetes Gemüse nicht auch noch mit Essig behandeln.

      Wenn Pestizide entfernt werden sollen, machen wir das durch kurzes Einweichen in kaltem Wasser, dem natürliches Meeresalz zugefügt wird (siehe Beitrag). 🙂

      Liebe Grüße
      Jutta

  • Hallo Jutta,
    sollte man zum Einweichen, auch von Nüssen, Meer- oder Bergsalz verwenden oder geht das genau so gut mit Industriesalz. Denn man schüttet danach ja alles weg.
    Danke für deine Antwort und
    Martina

  • liebe jutta, ich lese regelmäßig ihre Beiträge und finde sie durchwegs gut. nur in diesem ist ein kleiner Fehler: sie der Mensch nimmt auch jede Pflanze Nährstoffe über Blatt und Schale aus der Luft auf und baut die in den Zellen ein. daraus folgernd baut sie auch die Pestizide Fungizide und Herbizide in den Zellen ein – ein waschen in warmen Wasser reduziert höchstens die giftmenge in der Außenhaut niemals in den Zellen selbst. für eine für uns vollwertige Ernährung und daraus schließende Gesundheit gibt es ausschließlich bio-Lebensmittel den auch die in der Luft rumgepussteten Gifte atmen wir ein – gesunde Natur ist Voraussetzung für gesunden Mensch wobei hier noch ein gesunder Geist wichtig ist.

    viele Grüße
    petra

  • Hallo Jutta,
    Erstmal möchte ich mich für deine tollen Beträge bedanken. Ich habe schon viel gelernt und auch fast alles umgesetzt zumindest die Nachtschattengewächse auch weg gelassen das andere hätte ich schon gemacht. Jetzt habe ich trotzdem eine Frage: Aus welchem Grund sollte man denn die Paprika weglassen? Die Kartoffel wegen dem Blutzuckerspiegel und die Tomaten wegen den Entzündungen, das habe ich aus ihren Beiträgen herausgefunden aber über die Paprika stand nirgendwo etwas. Liebe Grüße Maren

    • Hallo Maren, Paprika ist auch ein Nachtschattengewächs mit den Nachteilen wie alle anderen. Sie sind nach der MBH extrem yin mit den entsprechenden Auswirkungen. Kartoffeln und Tomaten machen noch zusätzliche Probleme. 🙁

      Liebe Grüße
      Jutta

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