Arsen in Reiswaffeln

Fast jeden Sommer können wir in der Presse lesen, dass Reis Arsen enthalten soll.

Liest man weiter, kann man erfahren, dass das für asiatische Länder und einige Gegenden in den USA gilt. Aber nicht bei uns.

In Reiswaffeln soll besonders viel Arsen enthalten sein. Für mich ist allerdings der eigentliche Bösewicht in den Reiswaffeln das Phytin.

Dass Arsen im Reis unbedenklich ist, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung schon vor längerem bekannt gegeben. Nachzulesen auf deren Webseite oder hier in meinem Beitrag: Alter Hut, schon wieder Arsen im Reis? Dort geht es um Reis, hier soll die Rede sein von Reiswaffeln. 

Arsen in Reiswaffeln

Bei weißem Reis soll es am wenigsten Belastung mit Arsen geben, das ist logisch. Denn Arsen sammelt sich in der Schale in der Außenschicht und wenn die wegpoliert ist, gibt es auch weniger Arsen. Der Naturreis soll mehr enthalten und am allermeisten die Reiswaffeln.

Wer ängstlich ist, kann das Problem sehr leicht lösen und auf Waffeln aus Mais, Buchweizen oder anderem Getreide ausweichen.

Arsen im Trinkwasser

Viel eher als vom Reis kann es zur Arsenbelastung aus dem Trinkwasser kommen. In der Süddeutschen Zeitung stand unter der Überschrift "Schleichende Vergiftung", dass Arsen bei der Aufbereitung des Trinkwassers entfernt und der Grenzwert seit 1996 von den Wasserwerken eingehalten werden soll. Wir wollen hoffen, dass es überall so ist!

Ich verlasse mich allerdings nicht auf ominöse Grenzwerte, die jederzeit verändert werden können. Vor allem kann man anzweifeln, ob die Menge unter dem Grenzwert nicht bereits gefährlich ist.

Weil ich gar kein Arsen im Trinkwasser haben will, nutze ich seit über 20 Jahren einen Filter in der Küche direkt am Wasserhahn. Der garantiert mir sauberes Wasser zum Trinken und zum Kochen. Telefonische Auskunft dazu gibt es bei multipurewasser.de in Berlin.

Doch nun zurück zum Reis. Es gibt einen anderen Stoff, der auf Dauer Schaden anrichten kann: Phytin.

Phytin entfernen durch Einweichen

Alle reden vom Arsen, aber niemand interessiert sich für den Stoff Phytin, der ganz natürlich im Reis und anderen Getreiden enthalten ist und dafür sorgt, dass die Pflanze keimen kann.

Phytin ist nicht spektakulär giftig wie Arsen. Dafür soll er daran Schuld sein, dass es bei Menschen zu Mineralstoffmängeln kommt. Das kann wahrscheinlich passieren, wenn man zu lange und zu viel davon über längere Zeit aufnimmt.

Die gute Nachricht: Mit simplem Einweichen von Getreide (mehr zum Einweichen hier) kann man den Gehalt von Phytin mindern.

Zinkmangel vermeiden

Phytin ist gut für die Pflanze, schlecht für uns Menschen. Denn wenn es in unseren Körper kommt, kann es die Verwertung von Mineralstoffen behindern, dazu gehört zum Beispiel Zink. Einen Zinkmangel will man vermeiden, denn

  • Zink ist an enorm vielen Immunprozessen beteiligt
  • Zink ist wichtig für das gute Funktionieren der Leber, die die Schilddrüsenhormone in die verfügbare Form umwandelt. Mehr dazu steht in diesem Beitrag: Schilddrüse und Leber arbeiten zusammen

Werden die Hormone in der Leber nicht ordentlich umgewandelt, stehen sie der Schilddrüse nicht ausreichend zur Verfügung und es kann zur Unterfunktion kommen.

Daran kann man sehen, wie wichtig der Mineralstoff Zink auch für die Schilddrüse ist.

Reiswaffeln mit Butter essen

Es gibt einen Riesenfehler, den man mit Reiswaffeln machen kann: Knabbern ohne Butter drauf.

  • Genau das war aber die Empfehlung in der wissenschaftlichen Ernährungsberatung, die lange Zeit den Müttern trockene (!) Reiswaffeln für ihre Kinder empfahl.
  • Auch in der Diabetes-Beratung werden trockene Reis- oder Maiswaffeln als Zwischenmahlzeit empfohlen. Grund dafür sind die leicht aufnehmbaren Kohlenhydrate der Reiswaffeln, die schnell eine Unterzuckerung auffangen.

Ich sehe das anders: Schnelle Kohlenhydrataufnahme wie mit Reiswaffeln stresst die Bauchspeicheldrüse enorm.

Viel besser ist es, der Unterzuckerung vorzubeugen mit ausreichend Fett und Eiweiß im Essen.  Wenn es doch dazu kommt, deutet es darauf hin:

  1. Es war nicht genug Fett (Kokosfett, Butter) in der letzten Mahlzeit.
  2. Wer eine Zwischenmahlzeit braucht, ist nicht richtig satt, jedenfalls nicht lange genug nach der letzten Mahlzeit.

Sehr viele Leute meinen immer noch, dass man sich fettarm ernähren sollte, weil uns das jahrzehntelang eingehämmert worden ist. Es stimmt aber nicht, das Gegenteil ist richtig. In diesem Beitrag habe ich das näher ausgeführt, den sollten Sie unbedingt lesen.

Reiswaffeln nur gelegentlich

Ich rate deshalb:

  1. Esst nicht so viel Reiswaffeln.
  2. Wenn Reiswaffeln, dann mit reichlich Fett bestrichen, am besten mit Bio-Butter. 🙂

Man kann Reiswaffeln betrachten wie Knäckebrot oder andere knackige Brotsorten. Sie sind leicht bekömmlich und man kann sie gut bevorraten. 

Rezept-Ideen

Als Belag auf Reiswaffeln schmeckt so gut wie alles. Hier sind ein paar Ideen: 

Reiswaffeln mit Butter bestreichen, dann belegen mit

  1. Ölsardinen mit Gurkenwürfeln
  2.  Rührei 
  3.  gebratene Forelle

Ich wünsche guten Appetit!

  • Liebe Jutta, ich war schon 1 Jahr bei Dir im Kurs. Es hat sich viel zum positiven verändert, jedoch noch nicht ganz zufriedenstellend! Ich werde aufjedenfall wieder weitermachen mit dem Kurs. Kann ich eigentlich auch Mochi Reis bzw Süssreis anstatt dem Rundkornreis essen? Der kommt immer aus den USA….
    Danke und herzlichst Sarah

    • Hallo Sarah, wie nett von dir zu hören! 🙂

      Warum kaufst du nicht den üblichen Rundkornreis aus Italien von Fa. Davert oder andere? Weder Mochi- noch Süßreis sind Grundnahrungsmittel. Man isst davon so selten, dass eventuelle Belastungen keine Rolle spielen.

      Liebe Grüße

    • ja, danke für den Hinweis. Ich wollte nur auf Arsen und Phytin eingehen. Acrylamid ist ein ganz anderes Thema, damit haben sich schon andere beschäftigt.

      Auch hier gilt: Man ißt ja nicht jeden Tag Reiswaffeln, sondern nur mal als Ausnahme-Spaß. Die kleine Menge von ungünstigen Stoffen spielt bei geringer Aufnahme keine Rolle.

      Außerdem essen wir in der Makrobiotischen Heilküche jeden Tag Meeresalgen, mit denen solche Stoffe ausgeschieden werden.

      Aber es stimmt natürlich, wer seinem Kind jeden Tag Reiswaffeln zum Knabbern in die Hand drückt, könnte Probleme bekommen. Allerdings nicht mit Arsen, sondern mit der Bauchspeicheldrüse wegen der vielen Kohlehydrate. 🙁

      LG Jutta

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