Azukibohnen sind für mich ein absoluter Geheimtipp aus der Makrobiotischen Heilküche.

Wenn ich dafür Werbung machen würde, hießen sie wahrscheinlich "Power-Böhnchen" oder so ähnlich.

Azukibohnen sind leichter verdaulich als viele andere Hülsenfrüchte, Man sie gezielt einsetzen, um den Körper zu entlasten.

Sie wirken mild entwässernd und finden in der Makrobiotischen Heilküche Anwendung bei Schwäche, Wassereinlagerungen oder Verdauungsbeschwerden.

Misosuppe mit Azuki

Gemüsesuppe/Eintopf mit Azukibohnen

Azukibohnen - die kleinen Kraftpakete

Den Bohnen wird in der asiatischen Heilkunde unter anderem Folgendes zugeschrieben:

  • allgemein stärkend
  • geistig wach machend
  • die körperliche Mitte unterstützend

In der chinesischen Medizin werden Azukibohnen auch deswegen gekocht, weil sie dort als die Nieren stärkend gelten.

Japanische Klassiker mit langer Geschichte

Ursprünglich stammen die Azukibohnen aus Hokkaido. Das ist die nördlichste Insel Japans, von dort stammt auch der berühmte Hokkaido-Kürbis, der inzwischen bei uns heimisch geworden ist.

Je nach Übersetzung heißen die Böhnchen Ad- oder Az- oder Adz-uki. Nicht wundern, das hat mit der japanischen Sprache zu tun, die man unterschiedlich übersetzen kann. Die Bohnen sind immer die gleichen.

Die teuersten Azukibohnen gelten auch als besonders hochwertig, sowohl geschmacklich als auch in ihrer traditionellen Bedeutung.

Diese kleinen kompakten Bohnen sind sehr beliebt in Fernost. Dort werden sie zu Feiertagen und besonderen Gelegenheiten zubereitet. Im Alltag gibt es sie als kleine Beilage oder als süßen Nachtisch.

Gut zu wissen: Azukibohnen sind keine Sojabohnen 

Viele Menschen halten Azukibohnen für eine Art Sojabohne – schließlich gehören beide zur Familie der Hülsenfrüchte. Doch tatsächlich handelt es sich um zwei verschiedene Pflanzenarten mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften und Wirkungen auf den Körper.

Azukibohnen sind kleine, rotbraune Bohnen, die in der japanischen und chinesischen Küche seit Jahrhunderten geschätzt werden.

In der Makrobiotischen Heilküche werden sie vor allem wegen ihrer ausgleichenden und reinigenden Wirkung verwendet.

Sie gelten als leicht verdaulich und können helfen, den Körper und insbesondere die Nieren zu entlasten bei Neigung zu Wassereinlagerungen oder Müdigkeit oder einem Gefühl von Schwere. 

Sojabohnen hingegen sind größer, eiweiß- und fettreicher. Sie dienen als Grundlage für fermentierte Produkte wie Tofu, Miso oder Tempeh.

Durch ihren hohen Nährstoffgehalt sind sie für viele Menschen wertvoll, können aber bei empfindlicher Verdauung schwerer bekömmlich sein.

Gerade in der Makrobiotischen Heilküche ist diese Unterscheidung entscheidend:

Wer seinen Körper sanft stärken und die Verdauung entlasten möchte, greift besser zu Azukibohnen. Sie bringen Leichtigkeit in den Speiseplan.

Was bedeutet „ein Gefühl von Schwere“?

Mit einem „Gefühl von Schwere“ ist nicht nur körperliche Trägheit gemeint, sondern ein subjektives Empfinden, das sich auf verschiedenen Ebenen zeigen kann.

Körperlich:

  • Völlegefühl nach dem Essen
  • langsame oder träge Verdauung
  • Wassereinlagerungen, geschwollene Beine oder Hände
  • Müdigkeit, besonders nach den Mahlzeiten

Energetisch und emotional:

  • das Gefühl, „schwerfällig“ oder „belastet“ zu sein
  • wenig Antrieb, Konzentration oder innere Klarheit
  • diffuse Erschöpfung, ohne erkennbare Ursache

In der Makrobiotischen Heilküche beschreibt dieses Empfinden oft ein Ungleichgewicht, das durch falsche Nahrungsmittel entstehen kann.

Azukibohnen helfen dabei, diese innere und körperliche Schwere zu lösen.

Sie wirken leicht, mild entwässernd und ausleitend – und bringen so wieder Bewegung, Leichtigkeit und Klarheit in Stoffwechsel und Energiefluss.

Und so kocht man Azukibohnen


Schritt 1: Einweichen

Azukibohnen müssen wie alle anderen Bohnen vor dem Kochen mindestens 5 bis 8 Stunden eingeweicht werden, am einfachsten lässt man sie über Nacht in kaltem Wasser stehen.

  • Wer lieber abends kocht, weicht sie morgens ein.
  • Wenn es mal schneller gehen soll, weicht man die Bohnen in heißem Wasser ein. Das verkürzt die Einweichzeit um 2 bis 3 Stunden. Außerdem sollen sie bei dieser Methode viel weicher werden und leichter verdaulich sein. Ich hab das noch nie gemacht, weil ich es einfacher finde, die Schüssel über Nacht stehen zu lassen.
  • Nach dem Einweichen werden die Bohnen im Sieb mit kaltem Wasser abgespült.

Schritt 2: Kochen

Für eine Tasse trockene Bohnen braucht man etwa 4 Tassen Wasser. Das ist eine Grundempfehlung, die je nach persönlichen Vorlieben abweichen kann. Man gibt beides in den Topf und dann geht es so weiter:

  • zum Kochen bringen
  • bei kleiner Hitze kochen, bis die Bohnen ca. 80 % gar sind
  • erst dann salzen
  • die fertigen Bohnen mit Shoju oder Tamari abschmecken 

Die gekochten Azukibohnen lassen sich vielfältig verwenden:

  • als Einlage in Suppen und Eintöpfen
  • als kleine Beilage
  • püriert als Suppe
  • für den Reissalat
  • kalt zubereitet als Brotbelag

und wo immer sie sonst noch passen.

Bekömmlichkeit von Hülsenfrüchten

Der wichtigste Tipp, den ich geben kann zur Bekömmlichkeit von Hülsenfrüchten ist: 


Nur eine kleine Menge davon essen.


Denn wenn jemand Hülsenfrüchte nicht verträgt, liegt es meiner Erfahrung nach oft daran, dass eine zu große Portion davon gegessen wurde.


Für alle, die beim Verzehr von Hülsenfrüchten Beschwerden beobachten, gibt es hier ein paar Tipps, wie sie bekömmlicher gestaltet werden können: Wenn Hülsenfrüchte nicht vertragen werden

Kochplan für Bohnen und Linsen

Vielleicht haben Sie ja eine andere Kochplanung, aber so kann es gut klappen:

  • Hülsenfrüchte am Sonntagabend einweichen und am Montag kochen,
  • dann reicht der Vorrat für die nächsten Tage und man hat keine Arbeit mehr damit.

Die Azukibohnen sollte man mit anderen Hülsenfrüchten abwechselnd zubereiten. Ein Plan könnte so aussehen:

  • eine Woche gibt es Azukibohnen, so etwa 2-3 x
  • in der nächsten Woche gibt es Linsen
  • dann folgen zum Beispiel Kichererbsen
  • in der weiteren Woche könnte es Erbsen geben
  • dann wieder Azukibohnen

Dieser Rhythmus eignet sich für Menschen, die Hülsenfrüchte besonders gerne und regelmäßig essen.

Für andere kann es zu viel sein, jede Woche davon zu essen. Hier gilt wie immer: am besten individuell ausprobieren, was gut tut.

Hallo, ich bin

Jutta Bruhn

Heilpraktikerin mit über 30 Jahren Erfahrung. Autorin von E-Books und dem Kursprogramm „Schilddrüse managen“. Als Gründerin der Makrobiotischen Heilküche unterstütze ich Menschen mit Schilddrüsenproblemen, Hashimoto und Verdauungsbeschwerden dabei, Wohlbefinden und Lebensqualität mit einfachem Essen zu fördern. 

aktualisiert am 28.08.2025



  1. Hallo Jutta,
    du schreibst, dass man nur kleine Mengen Hülsenfrüchte essen soll, damit sie gut verträglich sind. Aber wenn ich es richtig verstehe, dann sollten ja bei jeder Mahlzeit Hülsenfrüchte dabei sein, richtig? Was ist denn eine gute Menge pro Mahlzeit? Wenn ich eine Azuki-Bohnen Suppe mache zum Beispiel, nach der Reismahlzeit noch ein Brot mit Azuki-Bohnen als Belag esse oder noch den Kochsud der Bohnen trinke, dann sind die Mengen ja schnell grösser…
    Kann ich dreimal am Tag die gleichen Hülsenfrüchte essen oder sollte man immer variieren?
    Vielen Dank und beste Grüsse,
    Anja

    1. Hallo Anja,

      danke für die Nachfrage! 🙂 Da gibt es einige Mißverständnisse:
      – nein, ich sage nicht pauschal, dass man „nur kleine Mengen Hülsenfrüchte essen soll“. Es ist individuell, wie viel jeder verträgt.
      – nein, es sollen auf gar keinen Fall bei jeder Mahlzeit Hülsenfrüchte dabei sein, das wäre zu viel!
      – auf keinen Fall würde ich 3x am Tag Hülsenfrüchte essen

      Linsen und Bohnen sind pflanzliches Eiweiß und ergänzen das tierische, man sollte sie nicht so in den Mittelpunkt stellen.
      Ich empfehle, nach meinem Ratgeber-Koch-Ebook „Gesunde Schilddrüse“ zu kochen. 🙂
      Herzliche Grüße

  2. Hallo Jutta, ich habe neulich gelesen, dass Azukibohnen zu den Sojabohnen gehören. Wie passt das zusammen.

    Dann möchte ich gerne wissen, ob es eine Pflanze, ein Gemüse… gibt, durch die Tomaten ersetzt werden können? Ich bin ein grosser Fan der indischen Küche, da lässt sich vieles adaptieren, nur für Tomaten habe ich noch nichts gefunden.

    Beste Grüße, Heidrun

  3. Hallo liebe Frau Bruhn, ich vermisse Ihre Newsletter! Was ist passiert,dass ich keine Newsletter mehr bekomme???

    Eine Frage noch…“Was ist die schonenste Art, gekeimte Bohnen gesund und genussreich herzurichten so dass wenig Vitamine verloren gehen???

    Vielen vielen herzlichen Dank im vorraus Alfred Steinigen

    1. Hallo Alfred,

      wenn der Newsletter nicht mehr kommt, trag dich doch einfach hier neu ein. Das kannst du immer wieder tun, der Newsletter kommt nicht doppelt.

      Zur aktuellen Frage: Auf keinen Fall empfehle ich gekeimte Bohnen roh zu essen. Die Abwehrstoffe der Pflanze sind nicht gesund. Alle Hülsenfrüchte müssen eingeweicht und gekocht werden.

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

  4. Hallo Jutta,

    habe bei dir schon mal gelesen, dass Linsen (auch andere Hülsenfrüchte?) für manche gekeimt besser verträglich sind. Hier steht, Bohnen niemals keimen. Ist ein Unterschied zwischen Linsen, Kichererbsen oder Bohnen, was die Empfehlung zum Keimen anbelangt?

    Lieben Dank und Gruß
    Heidi

    1. Hallo Heidi, das stimmt, Linsen und Bohnen sind für manche Menschen leichter bekömmlich, wenn sie ganz wenig gekeimt werden vor dem Kochen. Aber nicht die rohen gekeimten Linsen essen!

      Viele Grüße aus Berlin
      Jutta Bruhn

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