Bei mir ist der Winter Ende Januar vorbei.
Denn seit vielen Jahren richte ich mich bei den Jahreszeiten nach dem biologischen Kalender, nicht nach unserem meteorologischer Kalender.
Dieser zeigt lediglich die Tag-und-Nacht-Gleiche an. Das ist zwar richtig, hat aber nichts mit unserem inneren Rhythmus zu tun.
Seitdem ich den biologischen Kalender kenne und anwende, bin ich entspannter und in vielen Sachen anderen Leuten immer um eine Nasenlänge voraus. 😉
Die Orientierung an der natürlichen Jahreszeit bringt Ruhe und Rhythmus ins tägliche Leben.
Das Besondere am biologischen Kalender
Nach dem biologischen Kalender sind die Jahreszeiten kürzer und es gibt zwischen den Jahreszeiten eine Übergangszeit von etwa 3 Wochen.
In der Übergangszeit kann man sich gedanklich, praktisch und auch mit der Auswahl der Lebensmittel auf die anschließende Jahreszeit vorbereiten.
Winterende und Ernährung
Am wichtigsten ist der biologische Kalender für die Ernährung, vor allem für Gemüse und Obst. Aber auch für Hülsenfrüchte.
Denn so kann man genau die Sachen essen, die in die Jahreszeit passen und das erleichtert den Organen die Arbeit.
Deshalb unterscheidet die Makrobiotische Heilküche zwischen kühlenden Sommer-Gemüsen und wärmenden Winter-Gemüsen.
Eine Liste der Sommer- und Wintergemüse dazu findet sich in diesem Beitrag: Ständig kalte Hände und Füße bei Schilddrüsen-Unterfunktion

So ermittelt man das Ende des Winters
Das Ende des Winters berechnet sich nach dem biologischen Kalender so:
- 21. Dezember ist bei uns Winteranfang
- ab diesem Tag rechnet man 36 Tage weiter
- das ist das biologische Ende des Winters, wenn auch nicht akkurat auf den Tag genau
- daran schließt sich die Übergangszeit von etwa 18-19 Tagen an
Der Winter ist also Ende Januar zu Ende. Dabei kommt es auf den Tag genau nicht an. Die Natur ist da nicht so pingelig. 😉
Das bedeutet, dass MItte Februar der Frühling beginnt.
Am Beispiel dieser Berechnung des Winterendes überträgt man die Rechnung auf alle anderen Jahreszeiten und findet so den Sommer-, Herbst- und Winteranfang und das Ende der Jahreszeit.
Es lohnt sich, einen eigenen Kalender danach anzulegen.
Wichtig: Die Übergangszeit
Am Ende einer Jahreszeit folgen knapp drei Wochen bis zum Beginn der nächsten Jahreszeit. Eigentlich beträgt die Übergangszeit 18 Tage, aber auch hier muss man nicht taggenau sein.
Die Zwischenzeit ist eine Übergangszeit und ist energetisch dem Element Erde zugeordnet, das unsere Mitte stärkt.
Diese Übergangszeit kennt unser Kalender nicht. Sie ist aber ganz natürlich, denn in der Natur gibt es immer fließende Übergänge. Da passiert nichts abrupt, alles kündigt sich vorher an. So wie ein Sturm langsam aufzieht und nicht einfach da ist.
Fast jedes Jahr passiert es, dass ich ab der letzten Januarwoche den ersten Vogel so richtig fröhlich zwitschern höre. Die Vögel müssen nämlich nicht so viel rechnen wie wir. 😉 Sie spüren den Wechsel der Jahreszeiten. Achtet doch auch mal drauf!
Übergangszeit richtig nutzen
Man kann sich ganz in Ruhe und mit Vorfreude darauf vorbereiten, dass nun Frühling wird.
Oder bewußten Abschied vom Sommer nehmen.
Oder der Herbst langsam in den Winter übergehen lassen.
Diese Zeit ist ideal für ordnende Tätigkeitkeiten.
Wenn man den Frühjahrsputz Anfang Februar macht, ist alles schon fertig, wenn die erste Frühlingswärme kommt und man so gerne wieder in die Sonne geht.
Für die Ernährung bedeutet die Übergangszeit zum Frühling praktisch:
Richtige Zeit für Kuren
Die drei Wochen zwischen den Jahreszeiten sind nach alter Überlieferung genau richtig, um den Körper von den Schlacken des Winters zu befreien und Kräfte für die neue Jahreszeit aufzubauen.
Kuren und Fasten fallen in dieser Zeit besonders leicht.
Jetzt könnte man zum Beispiel die Knoblauch-Zitronen-Kur machen und der Leber auf die Sprünge helfen.
Oder mit dem Ein-Tage-Fasten mit Reisbrei rauskommen aus dem Winterblues.
Kalte Hände? Müde? Tipp: Weiterhin winterlich kochen
Die Kochmethoden der kälteren Jahreszeit können mit Absicht bis ins späte Frühjahr hinein fortgesetzt werden, wenn es körperliche Beschwerden gibt wie
- öfter frieren
- kalte Hände und Füße
- sich schlapp fühlen
- oft müde sein
Wärmende Kochmethoden sind
- Gemüse im Backofen backen
- Gemüse längere Zeit in Kokosfett dünsten (= rührbraten), erst dann mit etwas Wasser weichkochen
- im Römertopf kochen/backen
Den Frühling begrüßen
Während der Übergangszeit kann man sich drei Wochen lang auf den Frühling freuen.
Oft ist es so: die Leute um mich herum jammern über den langen Winter und bei mir ist der schon vorbei. 🙂
Die Übergangszeit ist bestens geeignet für
- Frühjahrsputz
- Reparaturen in Wohnung und Haus
- Keller aufräumen
- Küchenschränke innen und außen säubern
- Kochtöpfe mal gründlich putzen
Und dann kann er kommen, der Frühling und man kann ihn in vollen Zügen genießen und zwar von Anfang an.
Wenn dann die ersten Knospen erscheinen und Blümchen aus der Erde sprießen, dann schreibt die Presse von "Frühlingsvorboten". Hm, wirklich?
Wer sich nach dem Bio-Kalender richtet weiß, dass der Frühling bereits voll entwickelt ist.
Ich wünsche Euch allen ein schönes Winterende und eine gute Übergangszeit!
Interessant: die kath. Kirche feiert am 2.2. Lichtmess, da ist bei uns die Winterzeit vorbei, denn man kann im Hellen wieder zur Schule, Arbeit fahren. Es ist so hell das viele Landwirt und Firmen wieder ab 8:00 Aussenarbeiten verrichten können. Warum in die Ferne (nach Asien) schauen, wenn dad Gute liegt so nah.
Hallo Tima,
ja genau, finde ich auch. Wenn man nur Bescheid wüßte bei uns! Wir haben unseren Bezug zur Tradition leider verloren und brauchen jetzt die Hilfe von anderen Völkern, die näher dran sind an ihren Werten.
Die Kirche wäre eine Institution, die solches Wissen aufrecht halten könnte. Aber tut sie es?
Liebe Grüße
Jutta
Ein wunderbarer Artikel, vielen Dank für diese (auch für mich zutreffende) Inspiration ???? Liebe Grüße nach Berlin
Danke! In Berlin hat es dieses Jahr auch gestimmt: Am 30. Januar hat es nochmal einen Wintereinbruch gegeben mit viel Schnee.
Liebe Grüße
Jutta
Das stimmt vielleicht so in Berlin – bei uns (Süddeutschland, 700m Höhe) fängt der Winter leider im Januar erst so richtig an und kommt jetzt in seine Hochphase, Frühling kommt manchmal erst so richtig im April oder sogar Mai durch und dauert dafür leider nur recht kurz bevor dann schon wieder Sommer ist.
Die Idee mit der persönlich eingeplanten Übergangszeit finde ich sehr gut – muss man halt von den örtlichen Wohn- bzw. Wetterverhältnissen abhängig anders einrichten….
Interessant – das hat bloß nichts mit Berlin zu tun. 🙂 Die Weisheit stammt aus dem fernen Osten.