Wer unterschiedliche Laborbefunde bekommt ist meist ratlos.

Ja, was ist es denn nun? Überfunktion oder Unterfunktion?

Des Rätsels Lösung kann sein, dass bei stark schwankenden Laborwerten eine Hashimoto-Thyreoiditis im Gange ist.  

Mal Ueberfunktion - mal Unterfunktion.. Das kann auf einen Entzündungsschub bei Hashimoto-Thyreoiditis hinweisen.

Laborwerte: mal Über-, mal Unterfunktion 

Oft zeigen sich die Symptome gemischt und wechseln:

  • wan einem Tag dominieren Erschöpfung, Verstopfung und ständiges Frierenenig später folgen Einschlafprobleme, Herzklopfen, Angstgefühle und Schwitzen

Solche Wechsel zwischen Über- und Unterfunktionszeichen  deuten häufig auf eine im Hintergrund ablaufende Hashimoto-Thyreoiditis hin.

Und warum weiß man das nicht genauer? 

Weil in vielen Fällen keine Antikörper-Bestimmung durchgeführt wurde.

Damit ließe sich nachweisen, ob entzündliche Prozesse in der Schilddrüse aktiv sind.

Vermutlich verlaufen die Entzündungen bislang eher mild und unauffällig. 

Die Symptome sind zwar spürbar, aber (noch) nicht dramatisch. Genau deshalb wird häufig auf weiterführende Diagnostik verzichtet.

Dr. Datis Kharrazian

Dr. Datis Kharrazian

Dr. Datis Kharrazian ist Autor des Buches: "Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln".


In Kapitel 2) geht er darauf ein, was es zu bedeuten hat, wenn die Laboruntersuchungen mal Über- und mal Unterfunktion zeigen.

Entzündungsschub löst Überfunktion aus

Zu Schwankungen der Schilddrüsenfunktion kann es kommen, wenn bei einem Entzündungsschub das Gewebe der Schilddrüse zerstört wird.

Der Ablauf ist so:

  1. Entzündungsschub
  2. Schilddrüsengewebe wird zerstört
  3. gespeicherte Hormone gelangen ins Blut
  4. es kommt zur Beschleunigung des Stoffwechsels
  5. Symptome der Überfunktion treten auf (Herzrasen, nervös, Hitzewallungen ...)

Und wie kommt es zu so einem Entzündungsschub?

  • daran kann psychischer Stress beteiligt sein
  • viel häufiger wird ein Schub durch falsche Ernährung ausgelöst. Dabei setzen bestimmte Lebensmittel Reize, mit denen das Immunsystem nicht klar kommt.

Am häufigsten dürften Weizen und andere glutenhaltige Getreide einen Schub auslösen. 

Antikörper bestimmen lassen

Nach einem Entzündungs-Schub kommt es wieder zum Abfall der Aktivität der Schilddrüse und so zeigt es dann das Labor:

Diese Woche Überfunktion, nächste Woche Unterfunktion.

Auf und Ab.

Weil bei diesen Schwankungen kein Arzt vernünftig verordnen kann, herrscht manchmal Ratlosigkeit.

Richtig Bescheid weiß man erst, wenn die aktiven TPO-Antikörper durch das Labor bestimmt werden. Diese zeigen, ob eine immunologische Fehlsteuerung vorliegt.

Dabei gibt es allerdings wieder neue Unsicherheiten:

  • Es kann sein, dass die Werte (noch) so niedrig sind, dass sie im Labor nicht nachweisbar sind. Das ist besonders verwirrend, weil die Betroffenen jetzt erst recht nicht wissen, was los ist.
  • Es kommt darauf an, ob gleichzeitig die richtigen Untersuchungen gemacht werden. Das bieten nicht alle Praxen an. 

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es recht schwierig ist, Mediziner zu finden, die sich mit Autoimmunkrankheiten auskennen. 

Oft wird standardmäßig L-Thyroxin verordnet mit der Maßgabe, diese Tabletten zu nehmen, weil sonst die Schilddrüse "ausbrennt". Dieser Endzustand soll so lange wie möglich rausgeschoben werden. 

Außer Laborwerten auch die Symptome beachten

Bei der Diagnosestellung sollte eine ausführliche Krankengeschichte erhoben werden (Anamnese). 

Besonders wichtig ist die Bewertung der geschilderten Symptome. Diese sollte in Abhängigkeit von der Leistungskraft der Schilddrüse erfolgen.

Nur wenn Krankengeschichte und Symptome gemeinsam betrachtet werden, lässt sich ein sinnvolles Bild der gesundheitlichen Situation gewinnen.

 

Man muss sich darüber im Klaren sein:

Diese gründliche Diagnostik ist zeitaufwendig und fällt nicht unter die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Sie muss daher privat bezahlt werden. 

Somit ist es in einer kassenärztlich geführten Praxis eher schwierig, eine solche Behandlung zu bekommen, weil dort der Zeitrahmen und die Vorgaben des Kassensystems klare Grenzen setzen.

Wie bei jeder chronischen Krankheit wäre der zielführende Weg, eine Naturheilpraxis aufzusuchen, die zugegeben nicht leicht zu finden ist.

Was also tun?

Schnelle Selbsthilfe durch Ernährung

Mein Vorschlag: Lieber in Eigenverantwortung und mit der richtigen Ernährung sich aus den akuten Entzündungen herauskochen.

Eine individuelle natürliche Ernährungsweise tut gut und Hashimoto wird dauerhaft beruhigt. 

Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und konsequent umzusetzen, kann Hashimoto sogar weitgehend loswerden. 

Der erste Schritt dazu: mein Einstiegskurs „Endlich wieder wohlfühlen“ – für alle, die raus aus der Entzündung und zurück ins Leben wollen.

Hier ein Erfolgsbericht einer Teilnehmerin:

Ich bin eingestiegen, weil ich im September 2018 Hashimoto mit TPO-Antikörper 1100 U/ml diagnostiziert bekommen hatte. Im November 2018 habe ich den Kurs angefangen.

Die Ergebnisse vom Dezember 2019: Schilddrüse okay, TPO-Antikörper 86 U/ml Antikörper 86. Das ist super. Ich habe das auch gemerkt, körperlich.

Soweit für heute zur Situation, wenn es mal Überfunktion, mal Unterfunktion gibt. 

Es geht darum, den Körper ernst zu nehmen und ins Gleichgewicht zurückfinden.

Ernährung ist dabei ein entscheidender Schlüssel.

Eine Frage oder Kommentar zum obigen Beitrag?

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  1. Guten Tag, Frau Bruhn,

    Sie sagen, es muss Kokosöl sein. Ich habe eine starke Salicylat-/Histamin-Unverträglichkeit (MCAS), und vertrage Kokosöl leider nur in sehr geringen Mengen; das geliebte Kokosmus geht gar nicht mehr, außer mal ein Teelöffel an „guten Tagen“.
    Es gibt nur noch wenige Lebensmittel, die ich überhaupt symptomlos essen kann. Vor knapp einer Woche habe ich begonnen alle Mahlzeiten (neuerdings drei, vorher mit 16/8-Fasten nur zwei pro Tag) zu kochen, was mir gut tut. Statt Kokosöl koche ich jetzt mit selbstgemachtem Butterschmalz (Ghee).
    Meine Frage ist, ob durch die gekochten Mahlzeiten die Verdauung irgendwann Kokosöl wieder tolerieren kann?

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
    Mit freundlichem Gruß Katja

    1. Hallo Katja,

      der kranke Darm (Laeky-Gut-Syndrom) ist die Ursache für Unverträglichkeiten aller Art.

      Natürlich gibt es noch mehr „Baustellen“, aber solange der Darm „löchrig“ ist, wird sich nichts ändern, weil chronsiche Entzündungen nicht ausheilen können.

      Wie man das schafft, dass der Darm wieder funktioniert und die Entzündungen gestoppt werden, darum geht es in meinen Ebooks und Onlinekursen.

      Wer Kokosfett nicht verträgt, hat eine starke Leberbelastung. Für diese Leute gibt es das wärmebehandelte Kokosfett, das vertragen alle. Sobald die Leber entlastet ist, wird auch das normale Kokosfett vertragen.

      Herzliche Grüße!

  2. Hallo Frau Bruhn, ich habe mich für den Kurs angemeldet und bin mir jetzt doch etwas unsicher geworden, ob es die richtige Ernährung für mich darstellt. Denn ich leide zusätzlich u.a. an einer Mitochondriopathie und CFS. Und dabei muss ich ca. 50% Fette zu mir nehmen als Ersatz für Kohlenhydrate. Ist das auch hier umsetzbar? Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.

    1. Hallo Petra,

      Sie sind aktuell in keinem Kurs angemeldet, nur im Newsletter.

      Ja, die Makrobiotische Heilküche ist auch geeignet bei Mitochondriopathie und CFS.

      Ich rate Ihnen dazu, eine große Menge Kokosfett zu essen. Viel mehr als andere Leute tun. Dazu gibt es Erfolgsmeldungen bei Demenzerkrankungen. Es muss Kokosfett/Kokosöl sein.

      Fangen Sie mit dem Ebook „Gesunde Schilddrüse“ an.

      Herzliche Grüße

  3. Mein TSH Wert ist derzeit etwas zu hoch – schwankt jedoch stets zwischen etwas erhöht und im Normalbereich. T3 und T4 sind in der Norm;
    stark erhöht ist das Cholesterin und etwas erhöht die Leberwerte.
    Ich kann schwitzen, obwohl ich Untertemperatur habe und meine Beine schmerzen oft und sind angeschwollen.
    Kann dies mit der Schilddrüse zusammen hängen und falls ja, hilft mir hier die vorgeschlagene Ernährung? Kann ich die Kochbücher auch bei einer veganen Ernährung nutzen?
    Herzlichen Dank für einen Tipp, da ich derzeit nicht weiterkomme und die Einnahme einer Vielzahl an Medikamenten vermeiden möchte.

    1. Hallo Andrea,

      ja, diese Symptome hängen auch mit der Schilddrüse zusammen. Deswegen könnten gute Erfolge erzielt werden mit dem Kochen nach der Makrobiotischen Heilküche.

      Zu den Fragen gibt es bereits Beiträge:

      – wegen des TSH-Werts empfehle ich, diesen Beitrag zu lesen: Warum der TSH-Wert nicht reicht, um die Schilddrüse zu behandeln

      – was erhöhtes Cholesterin wirklich zu bedeuten hat steht hier: Was sagt uns hohes Cholesterin?

      – was Schwitzen auslöst, steht hier: Ernährung in den Wechseljahren ohne Hitzewallungen und Schweißausbrüche

      Sie sind nicht allein mit den Symptomen. Es geht vielen so. Hilfe bringt die Ernährung. Ich wünsche guten Erfolg damit!

      Herzliche Grüße

      1. Vielen herzlichen Dank für diese so hilfreiche Rückantwort, die mit einer großen Mühe verbunden war. Ich schätze dies sehr wie auch die wöchentlichen Tipps. Viel zu lange habe ich bezüglich Ernährung zu wenig Disziplin aufgebracht wie zu viel Kaffee, unnötiger Stress und ständiger Wechsel der Ernährungsform. Der Körper zeigt dann das Ergebnis.
        Nochmals vielen Dank und liebe Grüße

        Andrea

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