Wer kennt Entzündungsschübe bei Hashimoto?
Mit oder ohne Schmerzen in Knien, Schultern, Hüften, Gelenken?
Nur ein einziges Mal oder immer mal wieder?
Dann lohnt es sich, die Nachtschattengewächse unter die Lupe zu nehmen. Betroffene berichten, dass ihre Beschwerden sich verändert haben, als sie diese weggelassen haben.
Denn Kartoffeln, Tomaten und andere Nachtschattengewächse enthalten unter anderem Lektine und bestimmte Pflanzenstoffe, die möglicherweise entzündliche Prozesse beeinflussen können.
Die bekanntesten und bei uns häufigsten Nachtschattengewächse sind Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Tabak und Auberginen.
Die vielen anderen Nachtschattengewächse werden ebenfalls immer wieder mit entzündlichen Prozessen in Zusammenhang gebracht. Sie stehen allerdings seltener im Fokus, weil sie in der Regel nicht in so großen Mengen verzehrt werden wie Kartoffeln und Tomaten.

Warum werden Tomaten so gefeiert?
Sind Sie erstaunt über meine Empfehlung, Tomaten eine Zeit lang wegzulassen?
Ja, das ist vielleicht ungewöhnlich in einer Zeit, in der Tomaten als ausgesprochen gesund gelten.
Dieses positive Image bekommt jedoch Risse, wenn man sich auch einmal die potenziellen Nachteile von Tomaten anschaut.
Übrigens und ganz nebenbei:
Tomaten gehören historisch betrachtet gar nicht zu unserer traditionellen Esskultur. Sie kamen mit der Entdeckung Amerikas nach Europa. Bei uns haben sie sich erst im Laufe der letzten Jahrhunderte etabliert.
Die Makrobiotische Heilküche dagegen fußt auf jahrhundertealten Ernährungstraditionen, die sich über lange Zeiträume bewährt haben, ganz ohne Tomaten.
Tomaten und Entzündungen
Nachtschattengewächse wie Tomaten werden von manchen als „entzündungsfördernde Lebensmittel“ gesehen – vor allem im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen.
Im Fokus stehen dabei bestimmte Eiweißverbindungen, sogenannte Lektine.
Wer mit wiederkehrenden Entzündungen zu kämpfen hat, kennt die Einschränkungen im Alltag nur zu gut. Gerade Menschen mit rheumatischen Erkrankungen berichten, wie sehr das ihre Lebensqualität beeinträchtigt.
Tomaten und Hashimoto
Auch die zunächst eher diffusen, aber unangenehmen Gelenkbeschwerden, die im Zusammenhang mit einer Hashimoto-Thyreoiditis auftreten können, werden von manchen Betroffenen mit Nachtschattengewächsen in Verbindung gebracht.
Hintergrund: Bei Autoimmunerkrankungen kommt es nicht selten vor, dass weitere Beschwerden oder Begleiterkrankungen auftreten – dazu zählen unter anderem auch Gelenksymptome.
Ich vermute, dass Tomaten nach einer gewissen Zeit ohne sie gar nicht mehr so sehr fehlen. Viele stellen fest: Man kommt gut ohne aus.
Aber in einer gewissen Übergangszeit kann man schon noch Lust darauf haben. Genau für diese Zeit ist das folgende Rezept für "Falsche Tomatensoße" als Ersatz geeignet.
Rezept: Falsche Tomatensoße

Ich finde: die falsche Tomatensoße kommt dem Original erstaunlich nah – probieren Sie selbst!
Zutaten für ca. 4 Portionen:
- 1 große Zwiebel
- 2-3 EL Kokosfett
- ca. 6 mittelgroße Möhren
- ca. 1/2 kleine Sellerieknolle
- ca. 1 kleine Rote Bete (soll nur die rote Farbe spenden)
- ca. 2 EL Ume-Würzessig
- Tamari oder Shoju zum Abschmecken
Zubereitung:
- Zwiebel in Kokosfett anbraten, salzen.
- Möhren, Sellerie und Rote Bete in kleine Stücke schneiden.
- Alles so lange kochen lassen, bis das Gemüse richtig weich ist. Das geht am besten im Druck-Kochtopf.
- Dann mit dem Stabmixer pürieren.
- Mit Ume-Würzessig und Shoju (oder Tamari) abschmecken.
- Eventuell mit Brühe verdünnen.
Diese rote Soße ist garantiert nicht von echter Tomatensoße zu unterscheiden!
Gleich mal testen?
Vorschlag: Jemand zum Essen einladen, dohne zu verraten, dass es sich nicht um eine klassische Tomatensoße handelt. Mal sehen, ob’s auffällt! 😉
Vorausgesetzt allerdings, dass die Soße auch wirklich gelungen ist. Wobei ich zugeben muss, dass das bei mir nicht immer der Fall ist und das liegt daran, dass die Zutaten variieren:
- wie groß sind die Möhren?
- wie intensiv färben die Rote Bete?
- wird der säuerliche Geschmack gut getroffen?
Den typisch fruchtig-säuerlichen Geschmack bekommt man am besten hin mit dem Ume-Würzessig. Den gibt es im makrobiotischen Versandhandel oder im Bio-Laden.
Ich wünsche viel Erfolg!
aktualisiert am 05.09.2025
Liebe Frau Bruhn,
habe jetzt bereits einige Beiträge von Ihnen auf Ihrer Seite gelesen – das leuchtet wirklich alles ein und ich würde gerne mit der MBH beginnen (Hashimoto, HPU, Gelenke). Allerdings basiert diese ja auch – soweit ich es verstanden habe – auf Naturreis. Ich habe eine orale Nickelallergie und Naturreis hat recht hohe Nickelwerte (wie Buchweizen, Hafer usw.). Reduziert sich der Nickelgehalt vielleicht durch das Einweichen? Vielen Dank für Ihre Arbeit und die guten Informationen!
Liebe Grüße,
Mahima
Hallo Mahima, danke für die Frage! Weil sie öfter gestellt wird, habe ich die Antwort dazu in den Beitrag Allergien und Unverträglichkeiten bei krankem Darm eingefügt unter: „Allergien sind nicht unheilbar“.
Danke sehr!
Liebe Frau Bruhn,
Sie können doch so gut erklären wie alles zusammenhängt:
Wieso haben Hashimoto Patienten so häufig Gelenkschmerzen ?????
Vielen Dank!
Marie Ann
Hallo Marie Ann,
danke für die schöne Rückmeldung – es freut mich sehr, dass meine Erklärungen hilfreich sind! Ich gebe mir Mühe, ohne Fachchinesisch auszukommen 😊
Die Sache mit den Gelenkschmerzen betrifft tatsächlich viele – nicht nur Menschen mit Hashimoto. Statistisch gesehen klagt über die Hälfte der Bevölkerung über Gelenkbeschwerden. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Sie reichen von mechanischer Belastung über Entzündungsprozesse bis hin zu hormonellen oder immunologischen Zusammenhängen.
Bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto beobachten manche Betroffene, dass zusätzlich Gelenkbeschwerden auftreten. Einige vermuten, dass Ernährung dabei eine Rolle spielen könnte – vor allem bestimmte Lebensmittelgruppen wie Weizen oder Nachtschattengewächse stehen immer wieder im Verdacht, Beschwerden zu verstärken.
Eine Teilnehmerin meines Kurses hat mir einmal geschrieben:
„… zwischendurch hatte ich wieder mal viel zu viel Weizenbrot (bedingt durch Besuch …) gegessen und prompt machten sich meine Gelenkschmerzen in den Ellenbeugen wieder bemerkbar. Das hat mich motiviert, wirklich kein Weizenbrot mehr zu essen.“
Natürlich ist das eine persönliche Erfahrung – aber sie zeigt, wie wichtig es sein kann, den eigenen Körper gut zu beobachten und individuell zu reagieren.
Herzliche Grüße