Hokkaido-Kürbis, Pastinaken und Wurzelpetersilie sind alte Gemüse und ein ganz wunderbarer Ersatz für Kartoffeln.
Denn Kartoffeln können ein großes Hindernis sein, wenn es darum geht, aus der Unterzuckerung bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder bei einer Schilddrüsen-Unterfunktion rauszukommen.
Kartoffeln lassen den Blutzucker in die Höhe schießen, was vor allem bei Entzündungen ein Riesenproblem ist.
Deshalb ist man gut beraten, Kartoffeln wegzulassen bei allen entzündlichen Krankheiten wie:
- Gelenkschmerzen
- Hashimoto-Thyreoiditis, M. Basedow und anderen Autoimmunkrankheiten
Ebenso gilt das für niederschwellige Entzündungen im Darm, die zum Leaky-Gut-Syndrom führen können, das ja den Schilddrüsen-Entzündungen bei Hashimoto zugrunde liegt.
Am besten schaust du in diesen Beitrag rein, in dem genauer erklärt ist, was falsch an Kartoffeln: Warum man Kartoffeln lieber meidet
Altes Gemüse als Ersatz für Kartoffeln Nr. 1: Hokkaido-Kürbis
Hokkaido-Kürbisse sind eine Züchtung von der nördlichsten Insel Japans - daher auch der Name.
Der Kürbis schmeckt am besten, wenn er genau zur Reifezeit geerntet wird. Dann ist er am süßesten. Wird er vor der Reife geerntet, hat sich diese Süße noch nicht voll entwickelt.
Der runde Hokkaido-Kürbis sollte schwer und fest sein und eine schöne Farbe haben.
Man kann ihn den ganzen Herbst und Winter über lagern und sogar noch bis spät ins Frühjahr hinein. Dazu muss er nicht mal unbedingt an einem besonders kühlen Ort liegen.
Hat man einen Kürbis angeschnitten, sollte der Rest im Kühlschrank aufbewahrt werden und innerhalb einer Woche verwendet werden. Es kann reichen, wenn der aufgeschnittene Kürbis mit der Schnittfläche auf einen flachen Teller liegt. Je nach Inhalt des Kühlschranks kann er aber auch sehr leicht Gerüche und Geschmäcker aus seiner Umgebung annehmen. Dann gehört er in eine Folie.
Der grüne schmeckt am besten
So wie auf dem Foto kann man den Kürbis in Schnitze schneiden, mit Shoju oder Tamari beträufeln und 20-30 Minuten bei 170 Grad backen.
Je nach Hitze deckt man den fast fertigen Kürbis in den letzten 5 Minuten mit einem Deckel oder Alufolie ab, damit er nicht zu trocken wird.
Kochen mit Hokkaido-Kürbis
Hokkaido-Kürbis ist bestens geeignet als Ersatz für Kartoffeln, denn vor allem der grüne hat die Konsistenz von mehlig kochenden Kartoffeln - lecker!
Man kann Stücke mit oder ohne Schale genauso wie Salzkartoffeln in wenig Salzwasser garen und dämpfen.
Der Hokki eignet sich sowohl als
- Beilage beim Hauptgericht
- Suppe zur Vorspeise
- süß als Dessert
Man kann sehr schöne Gerichte mit Hokkaido-Kürbis zaubern. Man kann ihn
- kochen
- backen
- dünsten
- dämpfen
Er schmeckt alleine ebenso gut wie mit anderen Gemüsen gemischt. Am besten verträgt er sich mit Zwiebeln.
Den Hokkaido-Kürbis kann man auch sehr gut zusammen mit Getreide kochen, dann muss man nur etwas mehr Wasser nehmen als gewohnt.
Oder man mischt fertigen Reis oder Hirse mit fertigem Hokkaido-Kürbis.
Je nach Verwendungsart schneidet man den Kürbis in
- Würfel zum Kochen
- breite Schnitze zum Backen
- halbiert oder ganz zum Füllen
Wenn der Hokkaido-Kürbis aus biologischem Anbau stammt, kann man die Schale in den meisten Fällen mitessen.
Man sollte ihn aber vor dem Kochen gründlich abwaschen, damit kein Sand dranbleibt und danach mit einer Gemüsebürste (aus Bambus) leicht abbürsten.
Harte Stellen entfernt man mit einem spitzen Messer.
Altes Gemüse als Ersatz für Kartoffeln Nr. 2: Pastinaken
Pastinaken waren früher ein Grundnahrungsmittel. Das war, als es in Europa noch keine Kartoffeln gab. Sie eignen sich bestens als Gemüse-Beilage, entweder in Scheiben oder als Püree.
Aber auch im Eintopf oder für den Gemüsesalat sind Pastinaken eine Bereicherung.
Kartoffeln weg - Pastinaken her
Im Gegensatz zu Kartoffeln sind Pastinaken ein unkompliziertes Gemüse, das beim Anbau keine Pestizide braucht. Auch vertragen sie den Frost sehr gut. Pastinaken werden dann noch milder und süßer. Ihr ganzes Aroma entfaltet sich erst so richtig, wenn sie Frost hatten.
Pastinaken sind also ein typisches Wintergemüse.
Im Gemüsefach des Kühlschranks kann man sie einige Wochen lagern. Sie müssen trocken liegen, sonst bilden sich Keimlinge.
Nicht mit Wurzelpetersilien verwechseln
Pastinaken sind der Wurzelpetersilie äußerlich sehr ähnlich. Aber es gibt einen Trick: Halte beide Gemüse nebeneinander und schau von oben drauf. Am Stielansatz sieht man
- Pastinaken haben eine runde Form
- Wurzelpetersilie ist flach
Zubereitung von Pastinaken
Bio-Pastinaken kann man mit Schale essen. Dafür sollten sie gründlich mit einer Bambus-Gemüsebürste gereinigt werden. Natürlich kann man sie auch schälen.
Pastinaken kann man
- kochen & backen
- pürieren & stampfen
- frittieren & braten
oder eine cremige Suppe draus machen. Alles wofür man sonst Kartoffeln nimmt.
Der einzige Nachteil den ich sehe ist der Geschmack. Ehrlich gesagt, bin ich nicht der größte Fan von Pastinaken. 🙁 Deshalb mische ich sie mit anderem Gemüse. Besonders lecker finde ich dieses Hokkaido-Pastinaken-Püree:
Rezept: Hokkaido-Pastinaken-Püree
- 1/2 Hokkaido-Kürbis, mittelgroß
- 1 Pastinake, mittelgroß
- Muskatnuss
- Shoju oder Tamari
- Die Gemüse gründlich reinigen und mit Schale in grobe Stücken schneiden.
- Im Siebeinsatz weich dämpfen.
- Noch heiß in einer Schüssel mit einem Gemüsestampfer zerquetschen, dabei mit Muskatnuss und Shoju/Tamari (oder Salz) würzen.
Altes Gemüse als Ersatz für Kartoffeln Nr. 3: Wurzelpetersilie
Ab Herbst wird überall Wurzelpetersilie angeboten. Wie der Name sagt, handelt es sich um ein Wurzelgemüse. Andere bekannte Wurzelgemüse sind Möhren und Sellerie.
Genau wie die Pastinake hatte die Wurzelpetersilie ihre Sternstunde in früherer Zeit, als es bei uns noch keine Kartoffeln gab.
Manchmal heißt die Wurzelpetersilie umgekehrt Petersilienwurzel. Eigentlich stimmt das nicht, denn es geht eben nicht um die Wurzeln der Petersilie.
Geschmack für den Eintopf
Der Geschmack von Wurzelpetersilie ist intensiv und würzig. Er erinnert an Sellerie. Und genau wie Sellerie gibt die Wurzelpetersilie dem Eintopf den richtigen Kick. Deshalb sollte sie in keinem Gemüseeintopf fehlen.
Die Wurzelpetersilie ist ein Element vom Suppengrün. Ein übliches Suppengrün besteht aus
- Möhren
- Porree
- Sellerie
- Petersilie
- Wurzelpetersilie
Mit einem Suppengrün hat man genau die richtigen Zutaten für einen bunten Eintopf. Wie zum Beispiel einen Linsen-Eintopf:
Rezept: Linsen-Eintopf
- 1 Bund Suppengrün
- 1-2 Esslöffel Kokosfett
- ca. 1 Liter Hühnerbrühe (oder Wasser)
- 3-4 Tassen fertig gekochte Linsen
- Shoju oder Tamari
- Ume-Würzessig oder Balsamico-Essig
- Suppengrün putzen, klein schneiden und im Kokosfett andünsten.
- Mit etwas Brühe auffüllen und garen.
- In den letzten 5 Minuten die fertigen Linsen dazugeben.
- Zum Schluss mit soviel Brühe aufgießen wie gewünscht.
- Mit Shoju und Essig abschmecken und mit fein gehackter Petersilie servieren.
Als Einlage passen zum Beispiel Putenwürstchen oder Hühnerfleisch in Stücken.
Appetit bekommen?
Denn so ein Eintopf mit alten Gemüsen als Ersatz für Kartoffeln ist eine feine Sache für Leute, die wenig Zeit zum Kochen haben. Man kocht nur einmal und hat ein fertiges Essen zum Aufwärmen. Doch Achtung: Wer (noch) mit Histaminintoleranz zu tun hat, sollte Essen erst mal nicht aufwärmen.
Meine Frage ist folgende:
Wie lagert man das angebrochene Kokosfett – im Kühlschrank?
Bei welcher Temperatur am idealsten?
Im Kühlschrank wird es sehr hart und braucht dann ein wenig Zeit.
LG Gabriele
Hallo Gabriele, Kokosfett muss nicht in den Kühlschrank. Bei mir steht es neben dem Herd. 🙂
Herzliche Grüße aus Berlin, Jutta Bruhn
Ich kann nicht verstehen, das Sie noch Alufolie in der Küche verwenden und dies zum Abdecken in dem Rezeptbeispiel empfehlen. Jeder sollte doch inzwischen wissen, wie gesundheitsbedenklich Alufolie ist!
Hallo Maxi, danke für den Hinweis! Selbstverständlich kann man Alufolie verwenden zum Abdecken einer Auflaufform wie oben beschrieben. Dagegen gibt es keinerlei Bedenken, weil sie ja nicht mit dem Essen in Berührung kommt. Außerdem habe ich an erster Stelle einen Deckel empfohlen.
Herzliche Grüße aus Berlin, Jutta Bruhn
Hallo.
Habe gerade ihren Blog entdeckt bzw. die Seite, Klasse Beitrag, endlich mal jemand der ganz meiner Meinung ist!
Der Grüne Hokkaido und aber auch der Sweet Karbochen, bekomme ich zum glück bei mir im Asia Markt sind einer best schmeckende Kürbisse die es gibt.
So gut wie niemand weiß, dass der grüne Hokkaido sogar zuerst da war und dann erst der orange Farbene gezüchtet würde.
Leider werden hier, Wohne in Berlin immer noch viel zu wenig mehlig Kochende Kürbissorten angeboten, da ist Italien, Spanien und zum Beispiel Mexiko viel besser dran.
Ganz viele liebe Grüße sendet Ihnen, Jesse
Möchte zum Hokkaido Kürbis noch sagen, dass er auch fabelhaft als Chips ist. Keile schneiden, diese dann fein hobeln und auf Backpapier im Backofen trocknen. Nicht vorher salzen, erst bei Gebrauch, sonst werden sie lapprig. Schmeckt großartig.
LG Rosa
vielen Dank für den Tipp!