Von Östrogendominanz spricht man, wenn das Verhältnis zwischen den beiden Hormonen Progesteron und Östrogen sich verschoben hat.
Stimmt die Ernährung über mehrere Jahre lang nicht, können sich in der Zeit der Wechseljahre unangenehme Symptome entwickeln, die der Östrogendominanz zugeschrieben werden, die aber in erster Linie mit der Ernährung zu tun haben.
Denn wenn die Ernährung stimmt, läuft die Zeit der nachlassenden Produktion der Hormone völlig unbemerkt ab.
Symptome der Östrogendominanz
Stimmt die Ernährung nicht, kann es zu unangenehmen Symptomen kommen wie:
... und natürlich noch andere individuelle Symptome.
Ursache für Östrogendominanz
Östrogen wird vor allem in den Eierstöcken produziert, in kleinen Mengen auch in der Nebennierenrinde. So läuft die verminderte Produktion ab:
Phase 1:
weniger Progesteron
Phase 2:
Östrogenspiegel sinkt
Normaler Wechsel ohne körperliche Beschwerden
Diese beiden Phasen kann man bei gesunder Ernährung ohne Symptome erleben - oder eben unter den sogenannten Wechseljahren leiden mit den vielen Symptomen, die auf eine Östrogendominanz zurückgeführt werden.
Gefahr im Hintergrund: Stille Entzündungen
Nichts kann den Körper auf Dauer mehr schaden als falsche Ernährung mit Zucker, zu viel Weißmehl, Weizen, Schweinefleisch, falsche Fette in Fertignahrung und Backwaren etc.
Bei dieser leider üblichen Art von Ernährung werden Minimalentzündungen gefördert.
Das sind winzige Entzündungsherde überall im Körper, die jahrelang vor sich hinschwelen. Man nennt diesen Zustand "stille Entzündungen", weil sie im Verborgenen ablaufen und keine typischen Entzündungszeichen entwickeln.
Stille Entzündungen sind nicht meßbar und werden bei Routine-Untersuchungen nicht gefunden.
Symptome bei stillen Entzündungen
Im Unterschied zu akuten Entzündungen verlaufen chronische subklinische Entzündungen leise, still, scheinbar symptomlos und deshalb unbemerkt.
Sie liegen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle und die Chronifizierung verhindert das eigentliche Ziel einer Entzündung, den Heilungsprozess.
Als Auslöser kommt vieles in Frage: Schadstoffe, Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pilze, ungesunde Ernährung, verschiedenste Allergene und dauerhafter psychosozialer Stress.
Aufgrund der durch diese Belastungen ausgelösten chronischen Aktivierung des Immunsystems wird ein Schwelbrand ausgelöst und aufrechterhalten.
Die Betroffenen bemerken unspezifische gesundheitliche Störungen:
Quelle: aus einer Fach-Information der Fa. Pascoe Naturmedizin
Wer achtsam mit seinem Körper ist, bemerkt die Entzündungen bereits im Frühstadium. Jedes kleinste Unwohlsein zeigt die Richtung der Entwicklung an.
Die Realität ist allerdings, dass kleine Warnungen überhört oder unterdrückt werden. Oft wird aus Unkenntnis kein Wert auf Warnrufe des Körpers gelegt.
Was tun bei Östrogendominanz?
Die stillen Entzündungen wirken natürlich auch auf den Hormonhaushalt und können unter anderem zum Abfall der Progesteronbildung mit folgender Östrogendominanz führen.
Die spezielle Rolle der Leber
Die Leber ist für den Abbau und die Ausscheidung von Hormonen zuständig. Diesen Vorgang nennt man Entgiftung.
"Wenn die Entgiftung in der Leber nicht ordentlich funktioniert, können Hormone in einer noch giftigeren Form in den Blutkreislauf zurückgelangen, als sie in die Leber gelangt sind.
Dies gilt insbesondere für Östrogen.
Ein erhöhter Östrogenspiegel wirkt sich direkt auf die Schilddrüsenfunktion aus, indem er die Umwandlung von T4 in aktives T3 in der Leber behindert und zu viele schilddrüsenbindende Proteine bildet, so dass die Schilddrüsenhormone nicht in die Körperzellen gelangen können."
Es folgen meine 5 besten Tipps, um den Hormonhaushalt und die Schilddrüse wieder in Balance zu bringen:
Tipp 1: Leber entlasten
Besonders herausgefordert wird die Leber von den jahrelang bestehenden stillen Entzündungen, die den Entgiftungsvorgang behindern. Deshalb sollte man der Leber helfen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten:
Ganz klar: In erster Linie sollten gar nicht erst solche Lebensmittel oder Giftstoffe aufgenommen werden, die belasten.
Wenn aber bereits eine Schädigung der Darmwand durch die stillen Entzündungen erfolgt ist und sich Löcher in der Darmwand gebildet haben, kommt es immer wieder zur Leberbelastung.
Deshalb empfehle ich, der Leber zu helfen mit Arzneien und Hausmitteln, die aus der Naturheilkunde bekannt sind.
Tipp 2: Darmwand nicht mehr reizen
Die Darmwand und die Darmbakterien sind wesentlich an der Regulierung des Östrogenspiegels beteiligt.
Es kann passieren, dass überschüssiges Östrogen nicht ausgeschieden, sondern über das Blut wieder aufgenommen wird. In diesem Fall resultiert die Östrogendominanz also aus einem kranken Darm. Das wirkt sich auch auf die Schilddrüse aus:
Dr. Datis Kharrazian:
"Der Darm wandelt etwa 20 Prozent des T4 in T3 um, allerdings nur, wenn genügend gesunde Darmbakterien vorhanden sind.
Wir tragen etwa vier Pfund gesunder Bakterien in unserem Dickdarm. Diese Bakterien haben viele Funktionen, eine davon ist, die Umwandlung von T4 in T3 zu erleichtern.
Wenn die Ernährung schlecht ist und die Verdauung ins Stocken gerät, kommt es zu einem Übermaß an schlechten Bakterien, die die nützlichen Bakterien verdrängen und die Umwandlung der Schilddrüse behindern."
Und wie macht man das, die Darmwand nicht mehr reizen? Meine Empfehlung: Kochen nach der Makrobiotischen Heilküche (MBH), die ich vertrete.
Tipp 3: Welches Essen senkt das Östrogen?
Mach Dich frei von dem Gedanken, dass man speziell so essen kann, dass das Östrogen sinkt. Das geht nicht und wer den gängigen Empfehlungen blind folgt, kann damit andere oder neue Ungleichgewichte im Körper hervorrufen.
Vielleicht ist es sinnvoll für ein gewisse Zeit Gemüsesorten bevorzugt zu essen wie
Diese Gemüse sollen Forschungen zufolge bewirken, dass die Produktion von Östrogen runtergehen kann.
Auch Samen wie Chia-Samen oder Sesamsamen können vielleicht in gewissen Mengen dabei helfen, den hohen Östrogenspiegel zu senken.
Doch ich rate davon ab, diese Lebensmittel zu lange in größerer Menge zu essen. Sie sollten lieber in ganz normalen Mengen im täglichen Essen verwendet werden. Auf diese Weise jedenfalls funktioniert die MBH.
Wir essen nicht nach Ernährungswissenschaft, sondern
Denn ganz entscheidend ist, dass die Ernährung ausgewogen und nicht einseitig ist.
Dass Zucker, Kaffee und Alkohol sowie stark verarbeitete Lebensmittel sowieso weggelassen werden, ist in der MBH selbstverständlich. Bekannt ist, dass solche Sachen die Leber belasten und somit das Entstehen einer Östrogendominanz fördern.
Sesamsamen gehören zu den üblichen Empfehlungen. In der MBH wird Sesam so gut wie täglich gegessen als Gomasio (Sesamsalz).
Gomasio wird über Getreide wie Reis, Hirse oder über Gemüse gestreut. So macht man es in Fernost seit Jahrhunderten.
Tipp 4: Die richtigen Nährstoffe nehmen
Zum Programm der MBH gehört auch, die richtigen Nährstoffe einzunehmen, solange sie benötigt werden. Das ist auf keinen Fall ein Leben lang, sondern eher nur für ein paar Wochen oder Monate, selten mal für ein Jahr.
Bei Östrogendominanz kann es richtig sein, diese Nährstoffe zu nehmen:
Vitamin B6: Dieses Vitamin ist dafür bekannt, die Progesteronproduktion zu steigern, um einem Östrogenüberschuss entgegenzuwirken und gleichzeitig die Lebergesundheit zu fördern.
Nötig ist die Einnahme nur dann, wenn es besonders starke Östrogendominanz vorliegt. Ansonsten reguliert sich der Mangel aus der Ernährung nach der MBH, zu der Fisch und Produkte aus vollem Korn (Reis) gehören, so daß es ständig Produkte mit Vitamin B6 gibt.
Das gleiche gilt für Magnesium, das oft empfohlen wird einzunehmen. Tatsache ist aber, dass es sehr oft eher um einen Calziummangel geht, der mit der Einnahme von Magnesium kaschiert wird.
Auch wenn das Vitamin D an der Hormonregulation beteiligt ist, so braucht man es nur dann einnehmen, wenn der Darm extrem geschädigt ist. Denn Vitamin D wird normal nur vom gesunden Darm aufgenommen.
Weil der Körper Vitamin D unter Einfluss von Sonnenlicht produziert, gibt es andere Wege der Aufnahme:
Knoblauch-Zitronen-Kur
Tiefgreifend und bei den meisten Leuten ein schnell wirkender Weg zur Leberentlastung ist eine Kur mit Knoblauch und Zitrone.
Tipp 5: Vermeide östrogen-ähnliche Substanzen
Sogenannte "Hormonstörer" (Xeno-Östrogene) sind Stoffe, die eine hormonähnliche Wirkung im menschlichen Körper entwickeln können. So können Symptome der Östrogendominanz verstärkt werden.
Enthalten sind diese Stoffe wahrscheinlich in:
Solche Stoffe sollte man meiden und Produkte aus dem Bio-Handel bevorzugen.
Fazit: Wer unter Symptomen der Östrogendominanz leidet, kann mit der Ernährung nach der MBH und begleitenden Maßnahmen den Körper dabei unterstützen, das Verhältnis Progesteron zu Östrogen zu normalisieren, so dass es zur Balance kommt. Ich wünsche viel Erfolg dabei!