Wer unterschiedliche Laborbefunde bekommt ist meist ratlos.

Ja, was ist es denn nun? Überfunktion oder Unterfunktion?

Eine mögliche Erklärung für stark schwankende Schilddrüsenwerte könnte eine Hashimoto-Thyreoiditis im Hintergrund sein.

In diesem Beitrag zeige ich, welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen können und warum Blutzucker und Ernährung oft mehr Einfluss haben, als man denkt.

Mal Ueberfunktion - mal Unterfunktion.. Das kann auf einen Entzündungsschub bei Hashimoto-Thyreoiditis hinweisen.

Laborwerte: mal Über-, mal Unterfunktion 

Oft zeigen sich die Symptome gemischt und wechseln:

  • wan einem Tag dominieren Erschöpfung, Verstopfung und ständiges Frierenenig später folgen Einschlafprobleme, Herzklopfen, Angstgefühle und Schwitzen

Solche Wechsel zwischen Zeichen von Über- und Unterfunktion können aus Sicht mancher Fachleute auf eine im Hintergrund verlaufende Hashimoto-Thyreoiditis hindeuten.

Und warum weiß man das nicht genauer?

Weil in vielen Fällen keine Bestimmung der Antikörperwerte vorgenommen wird. Diese kann Hinweise darauf geben, ob entzündliche Prozesse in der Schilddrüse vorliegen könnten.

Oft wird angenommen, dass solche Entzündungsprozesse mild und eher unauffällig verlaufen.

Die Symptome werden zwar gespürt, aber nicht immer als eindeutig pathologisch eingeordnet.

Genau deshalb entscheidet man sich in der Praxis manchmal gegen weiterführende Diagnostik – vor allem, wenn die Laborwerte noch im sogenannten Normbereich liegen.

Dr. Datis Kharrazian

Dr. Datis Kharrazian

Die in diesem Beitrag dargestellten Zusammenhänge basieren u. a. auf den Ausführungen von Dr. Datis Kharrazian,  Autor des Buches "Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln".


In Kapitel 2) geht er darauf ein, was es zu bedeuten hat, wenn die Laboruntersuchungen mal Über- und mal Unterfunktion zeigen.

Was passiert bei einem Entzündungsschub?

Zu Schwankungen der Schilddrüsenfunktion kann es unter anderem dann kommen, wenn im Rahmen einer entzündlichen Reaktion Schilddrüsengewebe beeinträchtigt wird.

Ein möglicher Ablauf sieht so aus:

  • Entzündungsschub
  • Teile des Schilddrüsengewebes werden angegriffen und abgebaut
  • gespeicherte Schilddrüsenhormone gelangen vermehrt ins Blut
  • der Stoffwechsel beschleunigt sich vorübergehend
  • es können Symptome einer Überfunktion auftreten – z. B. Herzrasen, Nervosität oder Hitzewallungen

Und wie könnte es zu so einem Entzündungsschub kommen?

Zu Schwankungen der Schilddrüsenfunktion kann es kommen, wenn bei einem Entzündungsschub das Gewebe der Schilddrüse zerstört wird.

Und wie könnte es zu so einem Entzündungsschub kommen?

  • ddaran kann psychischer Stress beteiligt sein
  • dabei scheint es so, dass bestimmte Lebensmittel das Immunsystem reizen oder herausfordern können – vor allem dann, wenn ohnehin eine erhöhte Empfindlichkeit besteht

In der Praxis berichten viele Betroffene, dass sie besonders auf Weizen und andere glutenhaltige Getreide empfindlich reagieren.

Diese Lebensmittel werden in manchen Fällen mit Entzündungsreaktionen in Verbindung gebracht – vor allem bei autoimmunen Prozessen wie Hashimoto.Ob tatsächlich ein Zusammenhang besteht, ist individuell unterschiedlich und wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt.

Antikörper bestimmen lassen

Nach einem Entzündungsschub kann es zu einer Phase mit reduzierter Schilddrüsenaktivität kommen. Im Labor zeigen sich dann teils schwankende Werte – eine Woche in Richtung Überfunktion, kurz darauf Anzeichen einer Unterfunktion.

Ein echtes Auf und Ab.

Solche Schwankungen machen es für Ärzt:innen nicht leicht, eine passende Dosierung der Medikation zu finden. Gerade in dieser Phase herrscht oft Unsicherheit – auch bei den Betroffenen.

Etwas mehr Klarheit kann eine Bestimmung der TPO-Antikörper bringen.
Diese können Hinweise darauf geben, ob eine Immunreaktion auf Schilddrüsengewebe vorliegt, wie sie bei Hashimoto diskutiert wird.

Dabei gibt es allerdings wieder neue Unsicherheiten:

  • Es kann vorkommen, dass die Antikörperwerte (noch) so niedrig sind, dass sie im Labor nicht nachweisbar sind.
    Das macht die Situation für viele Betroffene besonders unklar, denn ohne eindeutige Laborergebnisse bleibt oft offen, was genau im Körper gerade passiert.
  • Entscheidend ist, ob gleichzeitig die passenden Laboruntersuchungen durchgeführt werden und ob die individuellen Beschwerden bei der Auswahl berücksichtigt werden.
    Nicht in allen Praxen gehören bestimmte Antikörper- oder Spezialtests zur Routine, was die Diagnostik erschweren kann.

Viele Betroffene berichten, dass es gar nicht so einfach ist, medizinisches Fachpersonal zu finden, das sich intensiv mit autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen befasst.

Häufig wird als Standardmedikation L-Thyroxin verordnet – mit dem Hinweis, dies sei notwendig, um die Schilddrüse möglichst lange funktionsfähig zu halten.

Diese Einschätzung zielt darauf ab, einem möglichen Fortschreiten der Erkrankung vorzubeugen – wie weit das individuell sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab.

Nicht nur die Laborwerte zählen

Wichtig ist bei der Diagnosestellung auch eine ausführliche Anamnese – also das genaue Erfassen der Beschwerden und der gesundheitlichen Vorgeschichte.

Besonders wertvoll kann dabei die Bewertung der Symptome sein – im Zusammenhang mit der hormonellen Situation und der aktuellen Leistung der Schilddrüse.

Erst wenn Krankengeschichte und Symptome gemeinsam betrachtet werden, kann sich ein stimmigeres Gesamtbild der gesundheitlichen Situation ergeben.

Man sollte sich bewusst machen:

Eine umfassende Diagnostik mit Blick auf Symptome, Anamnese und mögliche Zusammenhänge ist zeitintensiv und gehört in vielen Fällen nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.

Solche Leistungen müssen daher häufig privat bezahlt werden.

In kassenärztlich geführten Praxen steht für ausführliche Gespräche und weiterführende Tests meist nur begrenzt Zeit zur Verfügung, da die Vorgaben der gesetzlichen Versorgung feste Rahmenbedingungen setzen.

Gerade bei chronischen Beschwerden kann es sich lohnen, nach einer naturheilkundlich ausgerichteten Praxis zu suchen, auch wenn das mitunter Geduld erfordert.

Was also tun?

Schnelle Entlastung durch bewusste Ernährung?

Mein Vorschlag: In Eigenverantwortung und mit einer individuell angepassten Ernährung lassen sich viele Beschwerden positiv beeinflussen – das zeigen zahlreiche Erfahrungen.

Eine natürliche, gut verträgliche Ernährungsweise kann helfen, den Körper zu entlasten.

Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und konsequent dranzubleiben, kann häufig Veränderungen beobachten, die als sehr positiv empfunden werden.

Der erste Schritt könnte mein Einstiegskurs sein: „Endlich wieder wohlfühlen“ – für alle, die ihren Körper unterstützen und sich auf einen neuen Weg machen wollen.

Hier ein Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin:

Ich bin eingestiegen, weil ich im September 2018 die Diagnose Hashimoto bekam – mit TPO-Antikörpern bei 1100 U/ml. Im November 2018 habe ich mit dem Kurs begonnen.

Bei einer Laboruntersuchung im Dezember 2019 lag der TPO-Wert bei 86 U/ml – das fand ich großartig.
Ich habe auch körperlich das Gefühl gehabt, dass sich etwas zum Positiven verändert hat.

Kerstin, 49

(individuelle Wahrnehmung, kein Heilversprechen)

Soweit für heute zur Situation, wenn sich Anzeichen von Über- und Unterfunktion abwechseln.

Es geht darum, den Körper ernst zu nehmen und ihm zu helfen, wieder in die Balance zu finden.

Die Ernährung kann dabei ein wertvoller Schlüssel sein.

aktualisiert am 02.09.2025


  1. Guten Tag, Frau Bruhn,

    Sie sagen, es muss Kokosöl sein. Ich habe eine starke Salicylat-/Histamin-Unverträglichkeit (MCAS), und vertrage Kokosöl leider nur in sehr geringen Mengen; das geliebte Kokosmus geht gar nicht mehr, außer mal ein Teelöffel an „guten Tagen“.
    Es gibt nur noch wenige Lebensmittel, die ich überhaupt symptomlos essen kann. Vor knapp einer Woche habe ich begonnen alle Mahlzeiten (neuerdings drei, vorher mit 16/8-Fasten nur zwei pro Tag) zu kochen, was mir gut tut. Statt Kokosöl koche ich jetzt mit selbstgemachtem Butterschmalz (Ghee).
    Meine Frage ist, ob durch die gekochten Mahlzeiten die Verdauung irgendwann Kokosöl wieder tolerieren kann?

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
    Mit freundlichem Gruß Katja

    1. Hallo Katja,

      der kranke Darm (Laeky-Gut-Syndrom) ist die Ursache für Unverträglichkeiten aller Art.

      Natürlich gibt es noch mehr „Baustellen“, aber solange der Darm „löchrig“ ist, wird sich nichts ändern, weil chronsiche Entzündungen nicht ausheilen können.

      Wie man das schafft, dass der Darm wieder funktioniert und die Entzündungen gestoppt werden, darum geht es in meinen Ebooks und Onlinekursen.

      Wer Kokosfett nicht verträgt, hat eine starke Leberbelastung. Für diese Leute gibt es das wärmebehandelte Kokosfett, das vertragen alle. Sobald die Leber entlastet ist, wird auch das normale Kokosfett vertragen.

      Herzliche Grüße!

  2. Hallo Frau Bruhn, ich habe mich für den Kurs angemeldet und bin mir jetzt doch etwas unsicher geworden, ob es die richtige Ernährung für mich darstellt. Denn ich leide zusätzlich u.a. an einer Mitochondriopathie und CFS. Und dabei muss ich ca. 50% Fette zu mir nehmen als Ersatz für Kohlenhydrate. Ist das auch hier umsetzbar? Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.

    1. Hallo Petra,

      Sie sind aktuell in keinem Kurs angemeldet, nur im Newsletter.

      Ja, die Makrobiotische Heilküche ist auch geeignet bei Mitochondriopathie und CFS.

      Ich rate Ihnen dazu, eine große Menge Kokosfett zu essen. Viel mehr als andere Leute tun. Dazu gibt es Erfolgsmeldungen bei Demenzerkrankungen. Es muss Kokosfett/Kokosöl sein.

      Fangen Sie mit dem Ebook „Gesunde Schilddrüse“ an.

      Herzliche Grüße

  3. Mein TSH Wert ist derzeit etwas zu hoch – schwankt jedoch stets zwischen etwas erhöht und im Normalbereich. T3 und T4 sind in der Norm;
    stark erhöht ist das Cholesterin und etwas erhöht die Leberwerte.
    Ich kann schwitzen, obwohl ich Untertemperatur habe und meine Beine schmerzen oft und sind angeschwollen.
    Kann dies mit der Schilddrüse zusammen hängen und falls ja, hilft mir hier die vorgeschlagene Ernährung? Kann ich die Kochbücher auch bei einer veganen Ernährung nutzen?
    Herzlichen Dank für einen Tipp, da ich derzeit nicht weiterkomme und die Einnahme einer Vielzahl an Medikamenten vermeiden möchte.

    1. Hallo Andrea,

      ja, diese Symptome hängen auch mit der Schilddrüse zusammen. Deswegen könnten gute Erfolge erzielt werden mit dem Kochen nach der Makrobiotischen Heilküche.

      Zu den Fragen gibt es bereits Beiträge:

      – wegen des TSH-Werts empfehle ich, diesen Beitrag zu lesen: Warum der TSH-Wert nicht reicht, um die Schilddrüse zu behandeln

      – was erhöhtes Cholesterin wirklich zu bedeuten hat steht hier: Was sagt uns hohes Cholesterin?

      – was Schwitzen auslöst, steht hier: Ernährung in den Wechseljahren ohne Hitzewallungen und Schweißausbrüche

      Sie sind nicht allein mit den Symptomen. Es geht vielen so. Hilfe bringt die Ernährung. Ich wünsche guten Erfolg damit!

      Herzliche Grüße

      1. Vielen herzlichen Dank für diese so hilfreiche Rückantwort, die mit einer großen Mühe verbunden war. Ich schätze dies sehr wie auch die wöchentlichen Tipps. Viel zu lange habe ich bezüglich Ernährung zu wenig Disziplin aufgebracht wie zu viel Kaffee, unnötiger Stress und ständiger Wechsel der Ernährungsform. Der Körper zeigt dann das Ergebnis.
        Nochmals vielen Dank und liebe Grüße

        Andrea

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