Wenn sich nach dem Essen die Wangen röten, die Nase läuft und sich ein allgemeines Wärmegefühl einstellt, dann hat der Ingwer seine heiß-scharfe Wirkung entfaltet.

Manche berichten, dass sich dabei sogar Verspannungen oder Schmerzen lindern.

Doch es kann auch anders kommen, wenn man den Ingwer falsch einsetzt.

Dann gibt es schnell Magenprobleme!

Gemüse gegen Entzündungen

man sollte Bescheid wissen über Ingwer  

Die energetische Wirkung des Ingwers

Die Ingwerwurzel ist beliebt, aber dass sie nicht immer und bei jedem Menschen die gleiche Wirkung hat, wissen nur wenige.

In der uralten asiatischen Kräutermedizin war das anders. Dort betrachtete man nicht wie bei uns isoliert einen bestimmten Wirkstoff der Pflanze, sondern man richtete sich nach der zugeschriebenen energetischen Wirkung einer Pflanze in ihrer Gesamtheit.

Mit tiefem Sinn für die Energien im Körper wurde Ingwer von den alten Kräuterärzten je nach Art des Beschwerdebildes oder der wahrgenommenen Ungleichgewichte in entsprechender Weise eingesetzt:

  • roh (heiß-scharf-niedergehend)
  • getrocknet (einsinkende Energie)
  • lang oder kurz gekocht
  • geröstet
  • als Sud für Umschläge
  • als Bad
  • als Tee

Jede Zubereitungsart kann Unterschiede in der Anwendung machen.

Es ist deshalb wichtig für die Anwendung, sich mit dem Verlauf und der Wirkung von Energien auseinander zu setzen. Nur dann kann man Ingwer richtig anwenden.

Eines sollte beim Einsatz von Ingwer klar sein:


Wegen seiner erwärmenden Wirkung ist er ein Hausmittel für die kalte Jahreszeit, also von Herbst bis Frühjahr. 


  • als kräftiger Tee zum Aufwärmen, bevor die Erkältung ausbricht
  • als gelegentlicher Tee zum munter werden und zur Anregung

Ingwer in der Schulmedizin

Immer wieder kommt es vor, dass in unserer wissenschaftlich ausgerichteten Schulmedizin ohne Berücksichtigung traditioneller energetischer Konzepte fremde Stoffe eingesetzt werden und es dabei zu unerwünschten Reaktionen kommt. Ein Beispiel:

  • Unsere Medizin hat festgestellt, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Ingwers enzymhemmende Wirkung haben und schmerzlindernd wirken können.
  • In der alten asiatischen Medizin wusste man dagegen von der niedergehenden und austreibenden Wirkung der Ingwerwurzel.

Chi = Lebensenergie

Wer den Ingwer kunstvoll richtig anwenden will, wird nicht umhin kommen, sich eingehend mit dem Fluss des Chi im Körper zu beschäftigen. Chi ist das in der traditionellen fernöstlichen Medizin verstandene Konzept von Lebensenergie Wir bezeichnen diesen Fluss als "Lebensenergie".


Denn nach fernöstlicher Überlieferung lädt und versorgt dieser Energiestrom die Organe. Eine einfache Erklärung für die Auswirkungen des Chi ist:

  • einwärts fließendes Chi erzeugt „feste“ Organe
  • auswärts fließendes Chi erzeugt Hohlorgane

Wir haben in der Regel kaum noch Zugang zu diesen alten Weisheiten. Was können wir tun?

Eine Möglichkeit wäre, die eigene innere Weisheit des Körpers sprechen lassen und den Ingwer einfach auszuprobieren. Das heißt achtsam wahrzunehmen, ob und wann er guttut.

Besonders gut gelingt das, wenn man sich klar und einfach ernährt. Dann ist auch der Geist und die Körperwahrnehmung klar.

Ich empfehle dazu die Makrobiotische Heilküche (MBH), auf der meine Arbeit basiert. Sie orientiert sich an traditionellen Prinzipien und ist ausgesprochen schlicht. Man kann sich mit dieser Ernährungsweise eine gute Grundlage für eine differenzierte Körperwahrnehmung schaffen.

Ingwertee wärmt bei Schilddrüsenunterfunktion

Wohl am meisten verbreitet ist der Ingwer bei uns als Tee.

Auffällig ist dabei, dass Ingwertee zu jeder Jahreszeit getrunken wird, auch in der heißen Jahreszeit. Ingwer hat aber eine scharf-heiße Wirkung, die im Sommer wohl eher nicht erwünscht ist.

Hintergrund für die Beliebtheit von Ingwertee könnte das häufige Kälteempfinden sein, das viele Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion kennen. Wer davon betroffen ist, fühlt sich auch im Sommer gut mit der inneren Erwärmung durch den Ingwertee.

Allerdings wirkt das eher symptomlindernd. Die zugrundeliegende Schilddrüsenunterfunktion sollte dabei nicht aus dem Blick geraten.

klug umgehen mit Ingwer und Ingwertee

Ingwertee ist schnell gemacht

Ingwer in der Reiseapotheke

In einer Mitteilung der „Apotheken Umschau“ heißt es, dass Ingwer nur den Leuten hilft, „denen es in Flugzeug, Zug oder Auto schlecht wird.“ Auf dem Schiff soll sich Ingwer weniger gut eignen. Aber stimmt das wirklich?

Dieses Beispiel zeigt, dass wir offensichtlich noch viel darüber lernen können, wie die Wirkung von Ingwer als pflanzliches Mittel einzuschätzen ist.

Ingwer für Schwangere

Wer das Wissen von feinstofflichen Vorgängen im Körper hat, den verwundert es nicht, dass unterschiedliche Beobachtungen gemacht werden.

Zum Beispiel wurden mit Ingwer in der Schwangerschaft gegensätzliche Beobachtungen gemacht. Die einen raten davon ab und warnen sogar vor einer möglicherweise wehenfördernden Wirkung. Die anderen berichten von positiven Erfahrungen bei Schwangerschaftsübelkeit.

Beide Male weiß man nicht, wie der Ingwer von den Frauen genommen wurde. Roh? Als Tee? In welcher Menge?

Merke: Man sollte es nicht übertreiben mit dem Ingwer und das gilt für alle, ob schwanger oder nicht. 😉

Reaktionen auf Ingwer

Schon immer habe ich darauf hingewiesen, dass Ingwer eine kraftvolle Pflanze ist und bei jedem Menschen etwas anders wirkt.

Nun endlich scheint es sich rumzusprechen, dass Ingwer kein harmloser Küchenhelfer ist, sondern bewusst und individuell eingesetzt werden sollte.

Weil es in den letzten Jahren einen Hype um Ingwer gab, wurde er teilweise sehr großzügig verwendet.

Das hat zu Beschwerden von Kopfschmerzen bis Durchfall etc. geführt, die nun als „Nebenwirkungen“ bezeichnet werden. Streng genommen handelt es sich dabei aber nicht um klassische Nebenwirkungen im medizinischen Sinne.

Wenn Ingwer körperliche Reaktionen macht, wurde er nicht richtig eingesetzt.

Wenn Ingwer körperliche Reaktionen hervorruft, wurde er möglicherweise nicht passend zur Konstitution oder Situation verwendet.

Wenn jemand Unangenehmes erlebt, könnte es sich um eine Reaktion des Körpers handeln. Diese fällt oft umso stärker aus, je mehr man vom Ingwer eingenommen hat. 

Manche sprechen in diesem Zusammenhang auch von „Entgiftungserscheinungen“ oder einer sogenannten Heilkrise. Ich nenne das: Reaktionen.

Und leider wird oft danach gehandelt "viel hilft viel". So klappt das aber nicht. Und schon gar nicht mit Ingwer.

Deshalb meine Warnung: Gehe klug mit Ingwer und Ingwertee um!

aktualisiertam 28.0.25


  1. Hallo Frau Bruhn,

    vielen Dank für Ihren Newsletter!

    Jeden Morgen hacke ich mir ein daumengroßes Stück Ingwer für meinen Frühstücksbrei, den ich mit Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander und anderen Gewürze würze. Nehme Hafer- oder Mandeldrink, Hirse- oder Haferflocken, Kokosflocken, Sesam, Leinsamenschrot, und andere Samen, manchmal eine Dattel oder Aprikose und Heidelbeeren. Kann das die Ursache dafür sein, dass meine Ritzarthrose so schmerzhaft ist? Habe Hashimoto und einen kalten Knoten in der Schilddrüse, rheumatische Psoriasis. Ich ernähre mich biologisch, vegan und glutenfrei.
    Wo lerne ich klug mit Ingwer umzugehen? Haben Sie einen Buchtipp?

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Herzlichen Dank Vorab
    Stefanie

    1. Hallo Stefanie,

      nein, einen Buchtipp habe ich nicht. Ich habe im obigen Beitrag geraten, Ingwer eben genau nicht in größerer Menge zu nehmen. Jeden Tag „ein daumengroßes Stück Ingwer“ – das ist eine ganz enorme Übertreibung!

      Ja natürlich spielt diese Art von Frühstück eine Rolle, wenn es um Schmerzen geht, eine große sogar. Hier sind meine Tipps für ein normales Frühstück, bei dem man Entzündungen vermeidet: Was ist ein gesundes Frühstück?

      Ich gebe noch diesen weiteren Tipp: Bei einer Ernährung „biologisch, vegan und glutenfrei“ ist es aus meiner Erfahrung nur eine Frage der Zeit, bis Autoimmunkrankheiten eintreten. Bei manchen dauert es mehrere Jahre, bei manchen geht es schneller. Ich empfehle die MBH, um diesen Weg zu vermeiden.

      Liebe Grüße

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