Bei Schilddrüsen-Unterfunktion kann auch die Leber weniger aktiv sein.

Das könnte sich auf die Produktion und Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit auswirken – und bei entsprechender Veranlagung das Risiko für Gallensteine begünstigen.

Denn: Die Qualität der Gallenflüssigkeit steht in engem Zusammenhang mit der Leberfunktion.

Was tun? Man könnte mit einer Leberreinigungskur anfangen. Ich gebe Tipps dazu.

Wie Schilddrüse und Leber sich beeinflussen

Ist die Schilddrüse in Unterfunktion, kann auch die Leber träger arbeiten. Und umgekehrt:

Ist die Leber träge, kann sich das auf die Tätigkeit der Schilddrüse auswirken. Als Folge dieser Trägheit der Leberfunktion bilden sich oft Gallensteine.

Wobei allerdings die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei auftaucht:

  • Wer war zuerst in Unterfunktion, die Schilddrüse oder die Leber?
  • Ist die Schilddrüse in Unterfunktion, weil die Leber träge ist oder umgekehrt?

Wenn die Leber weniger aktiv ist, kann sich das darin zeigen, dass bestimmte Funktionen langsamer ablaufen.

Manchmal arbeitet die Leber einfach etwas langsamer 

Wenn die Leber in ihrer Aktivität eingeschränkt ist, kann sich das auch auf die Schilddrüsenfunktion auswirken – denn in der Leber wird ein großer Teil der Schilddrüsenhormone (T4) in ihre aktive Form (T3) umgewandelt, die im ganzen Körper gebraucht wird. In einigen Quellen wird ein Anteil von etwa 60 % genannt.

Neben anderen verlangsamten Stoffwechselfunktionen kann es nach naturheilkundlicher Einschätzung auch zur Bildung von Gallensteinen kommen.

Dazu beschreibt der amerikanische Naturtherapeut Dr. Kharrazian in seinem Buch „Hashimoto anders behandeln“ einen möglichen Zusammenhang zwischen Schilddrüsenunterfunktion und Gallenblasenbeschwerden:

Dr. Datis Kharrazian

Dr. Datis Kharrazian

„Eine Schilddrüsenunterfunktion kann Probleme mit der Gallenblase verursachen, da Schilddrüsenhormone für eine gesunde Kontraktion der Gallenblase unerlässlich sind. 

Wenn Sie fetthaltige Lebensmittel essen, zieht sich Ihre Gallenblase zusammen und setzt Galle in den Darmtrakt frei, um die Fette zu emulgieren. Eine Unterfunktion der Schilddrüse verhindert jedoch eine ausreichende Kontraktion. Infolgedessen beginnt die gespeicherte Galle einzudicken und Gallenschlamm zu bilden, eine Vorstufe zu Gallensteinen.

Wenn Sie nach dem Verzehr von fetthaltigen Lebensmitteln Blähungen, Völlegefühl, Verdauungsstörungen oder Übelkeit verspüren – oder wenn Sie keine Fischöle zu sich nehmen können, weil sie Aufstoßen und andere Darmprobleme verursachen -, sollten Sie die Gesundheit Ihrer Gallenblase und Ihrer Schilddrüse überprüfen.“

Quelle: Dr. Datis Kharrazian, Autor von „Hashimoto anders behandeln“ https://bit.ly/3avTvQb

Gestörte Verdauung und die Folgen

Die Leber ist unter anderem durch die Produktion von Gallenflüssigkeit an der gesunden Funktion des Verdauungsvorgangs beteiligt.

Die Gallenflüssigkeit wird in der Gallenblase gespeichert und sollte idealerweise bei der Nahrungsaufnahme zur Verfügung stehen, damit der Transport des Nahrungsbreis möglichst reibungslos ablaufen kann.

Ein Mangel an Gallenflüssigkeit oder auch Veränderungen in ihrer Zusammensetzung können die Verdauungsleistung beeinträchtigen.

Wenn diese Funktion eingeschränkt ist, kann es deutlich länger dauern, bis die Nahrung durch Magen und Darm transportiert wird.

Das kann sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen:

  • Am häufigsten berichten Betroffene über Verstopfung. Das gilt als eines der häufigeren Symptome bei Schilddrüsenunterfunktion.
  •  Eine träge Verdauung kann dazu führen, dass sich Pilze an der Darmwand leichter ansiedeln. So kann es beispielsweise zu einer Besiedelung mit Candida albicans kommen, die in der naturheilkundlichen Praxis häufiger beobachtet wird.
  • Ein geschwächtes Verdauungssystem kann möglicherweise auch anfälliger für Infektionen mit Bakterien sein – z. B. mit Salmonellen.
  • Bei einer gestörten Nährstoffaufnahme vermuten manche Fachleute, dass dies Entzündungen im Darm begünstigen könnte. Diese könnten im Lauf der Zeit die Darmwand strapazieren, sodass eine erhöhte Durchlässigkeit entsteht (Leaky-Gut-Syndrom). In der Folge werden manchmal Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Histamin-, Laktose- oder Fructoseintoleranz beobachtet.
  • Mögliche Entzündungen im Darm können auch die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen. Das kann zu Mineralstoffmängeln führen, die sich nicht immer allein durch Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen lassen.Oft wird deshalb versucht, mit Hochdosierungen eine Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen zu unterstützen.

Gallensteine bilden sich

Viele Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion berichten über Probleme mit Gallensteinen. In der naturheilkundlichen Betrachtung wird ein möglicher Zusammenhang mit einer reduzierten Aktivität der Leber angenommen.

Zu den vielfältigen Aufgaben der Leber gehören:

  • Hormone auf- und abbauen
  • Gifte aus Verdauung und Umwelt entgiften
  • Reinigung des Bluts

Die Nebenprodukte dieser Umbau-Arbeiten in der Leber landen zuerst in der Gallenblase und gelangen dann weiter zur Ausscheidung. Soweit der normale Ablauf.

Die Nebenprodukte dieser Umbauarbeiten werden über die Galle weitergeleitet: Sie landen zunächst in der Gallenblase und gelangen dann zur Ausscheidung. Soweit der normale Ablauf.

Probleme können auftreten, wenn Schilddrüse oder Leber weniger aktiv arbeiten – denn das kann dazu führen, dass bestimmte Stoffwechselabläufe verlangsamt ablaufen.

Die Ausscheidungsprodukte verbleiben möglicherweise länger in der Gallenblase, was zu einem sogenannten Gallenstau führen kann.

Mit der Zeit können sich aus solchen Ablagerungen Gallensteine entwickeln, die bei manchen Menschen starke Schmerzen verursachen.

Eine Kursteilnehmerin mit Schilddrüsenunterfunktion berichtete:

„Es wurden Gallensteine festgestellt, die von Untersuchung zu Untersuchung immer größer wurden. Erst hieß es Gries, dann Sludge, dann Geröll und dann Steine unterschiedlicher Größe.“
(Hinweis: persönliche Erfahrung – keine allgemeingültige Aussage zur Entstehung von Gallensteinen.)

Ein solcher Gallenstau kann sich auch auf die Verdauung im Darm auswirken – und so das allgemeine Wohlbefinden spürbar beeinträchtigen.

Was tun, um Gallensteine zu vermeiden? 

Was kann man tun, um das Risiko für Gallensteine möglichst gering zu halten?

Auf meiner Webseite gebe ich auf diese Frage ziemlich oft dieselbe Empfehlung: die Ernährung nach der Makrobiotischen Heilküche (MB-Heilküche). 🙂

  • Die Schilddrüsenfunktion kann unterstützt werden – viele berichten, dass ihnen das Kochen mit Kokosfett guttut.
  • Der Darm kann sich erholen – eine ausgewogene Ernährung kann dabei helfen, dass sich Pilze und Bakterien nicht übermäßig vermehren.
  • in der Makrobiotischen Heilküche verwenden wir eine winzige Menge Meeresalgen täglich - somit ist  a) für die Leberentgiftung gesorgt und es werden b) die richtigen Nährstoffe aufgenommen

Die Korrektur der Ernährung ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

Und womit fängt man an? 

Zuerst sollte das Frühstück überdacht werden.

  • Gibt es womöglich noch Müsli? 
  • Oder besteht dein Frühstück aus kühlenden Speisen wie Joghurt?

Man fängt damit an, Kleinigkeiten zu ändern und setzt dann Schritt für Schritt fort, die Ernährung anzupassen.  

Tipp: Anregung für die Leber

Wenn die Leber mal etwas träge ist, kann es unterstützend wirken, eine Knoblauch-Zitronen-Kur auszuprobieren.

Sie gilt als traditionelle Maßnahme zur Stärkung der Leberfunktion und wird manchmal auch als Entlastungskur bezeichnet.

Einige berichten, dass sie sich nach einer solchen Kur wacher und energiegeladener fühlen – vor allem, wenn vorher anhaltende Müdigkeit ein Thema war. 

Eine Anleitung zur Durchführung finden Sie im E-Book Knoblauch-Zitronen-Kur für Leber- und Schilddrüsengesundheit“.

Einnahmeanleitung mit Tipps zur Anwendung

Im E-Book zur Knoblauch-Zitronen-Kur finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern und vielen praktischen Hinweisen.

Gerade bei naturheilkundlichen Anwendungen ist es hilfreich, vorab zu wissen, welche körperlichen Reaktionen möglich sind.

Manche berichten zum Beispiel über vorübergehende Veränderungen im Wohlbefinden wie vermehrte Müdigkeit, Kopfschmerzen oder verändertem Stuhlgang. Solche Reaktionen können darauf hindeuten, dass der Körper beginnt, sich umzustellen – sie sollten beobachtet werden.

Wichtig: Die Kur ist nicht für jeden geeignet. Bitte besprechen Sie solche Maßnahmen vorab mit einer erfahrenen Heilpraktikerin oder einem Arzt – besonders dann, wenn Sie Medikamente einnehmen oder eine chronische Erkrankung haben.

Knoblauch-Zitronen-Kur

Oft müde und schlapp? Verdauung träge? Haut trocken? Allergien?
Solche Symptome können viele Ursachen haben – auch eine träge Leber wird in der Naturheilkunde immer wieder genannt.
Die Knoblauch-Zitronen-Kur gilt als traditionelle Möglichkeit zur Unterstützung.

Soviel für heute.

Zum Thema Lebergesundheit gibt es hier immer wieder etwas zu lesen – denn die Leber spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und wird auch im Zusammenhang mit Verdauung und Schilddrüsengesundheit häufig genannt.

juttabruhn

Heilpraktikerin und Autorin 

Hallo, ich bin

Jutta Bruhn

Ich biete Infos zur Ernährung bei Schilddrüsenproblemen auf der Basis meiner 30jährigen Erfahrung an.

aktualisiert 31.08.2024


  1. Bin seit Kurzem im Besitz Deiner E-Books und hatte schon etliche Aha-Erlebnisse und bin total begeistert. Ich habe eine SD-Unterfunktion, nehme zur Zeit wieder L-Thyroxin ein, mit Rinderhormonen bin ich ganz schnell in die Überfunktion gerutscht und habe ungewollt etliche Kilos abgenommen. Bin 72 Jahre alt, 163 cm groß und wiege jetzt knapp 45 kg. Habe Gallensteine, Schilddrüsen-und Lymphknoten. Ich würde gerne die L-Thyroxin ganz absetzen und Algen in mein Essen integrieren. Aber ohne Unterstützung trau ich mir das nicht zu. Bisher habe ich einen großen Bogen um die Algen gemacht wegen des Jods aber auch wegen des Geschmacks.Übrigens habe ich schon vor über 30 Jahren sehr lange makrobiotisch gekocht, bin aber irgendwann irgendwie wieder davon abgekommen!

    1. Hallo Marga,

      vielen Dank für Ihre Offenheit – das klingt nach einer langen Schilddrüsengeschichte mit vielen Erfahrungen. Es ist sehr verständlich, dass Sie sich bei diesen Fragen Unterstützung wünschen.

      Genau dafür habe ich das Mitglieder-Programm entwickelt. Dort begleite ich Menschen Schritt für Schritt – praxisnah und individuell – bei Themen wie:

      – Wie lässt sich eine Unterfunktion sicher erkennen und beobachten?
      – Worauf ist bei der täglichen Anwendung von natürlichen Schilddrüsenpräparaten zu achten?
      – Welche Aspekte gilt es zu beachten, wenn man Schilddrüsenmedikamente reduzieren möchte – selbstverständlich immer in Absprache mit Ärzten.
      – Gewicht und Stoffwechsel: Welche Stellschrauben gibt es aus Sicht der Ernährung?
      – Umgang mit Knoten oder anderen Veränderungen der Schilddrüse
      – Und natürlich: Algen in der Küche – genießbar und alltagstauglich, ganz im Sinne der Makrobiotischen Heilküche

      Die Makrobiotische Heilküche – kurz MBH – ist meine eigene Methode. Sie basiert auf der Idee der klassischen Makrobiotik, ist aber für heutige Bedürfnisse weiterentwickelt.

      Herzliche Grüße

{"email":"E-Mail-Adresse ungültig.","url":"Website address invalid","required":"Dies ist ein Pflichtfeld. "}

Success message!
Warning message!
Error message!