Heute geht es um alles, was man nicht essen sollte.
In der nächsten Lektion behandeln wir die Lebensmittel, die man essen sollte.
Das große Thema Gluten
Gluten ist ein Eiweißstoff im Getreide, der die Darmwand reizt und im Laufe der Zeit schädigt. Es entstehen winzig kleine Löcher, durch die Darminhalt in das umliegende Gewebe gelangt (Fachwort: Leaky-Gut-Syndrom).
Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass dies chaotische Reaktionen im Körper hervorruft. Dazu gehören Allergien und Intoleranzen.
Weizen enthält besonders hohe Mengen an Gluten.
Schritt 1 - erst mal glutenfrei
Laß in den nächsten 4 bis 6 Wochen alles Gluten konsequent weg. Das bedeutet: Kein Brot, keine Brötchen, auch wenn sie als 'glutenfrei' angeboten werden. Oft ist Dinkel enthalten, der ebenfalls Gluten enthält. Dein Hauptgetreide ist gut gekauter Reis.
Schritt 2 - drauf achten: glutenreduziert
Wenn nach der brotfreien Zeit Verlangen nach Brot, Brötchen oder Nudeln besteht, probiere Dich durch. Du merkst nach der Zeit der anfänglichen Glutenfreiheit sofort, wenn Du Gluten noch nicht verträgst und läßt es wieder weg. Das Hauptgetreide sollte weiterhin gut gekauter Reis sein.
Wer Hashimoto-Thyreoiditis (akute Entzündung der Schilddrüse) hat, kann mit Gluten einen Entzündungsschub provozieren, der für Monate vorhält.
Deshalb kann es sein, dass bei einer Labor-Untersuchung am Tag nach einer Weizenmahlzeit die Werte in die Höhe schnellen und im Grunde falsch sind. Ohne Weizen wären die Werte niedriger.
Glutenreduziert? Glutenfrei?
Du solltest Dich selbst einschätzen, ob Du in der Anfangszeit streng glutenfrei essen musst. Es gibt Unterschiede:
A) Empfindlich auf Gluten?
Sensibel oder empfindlich auf Gluten sind alle, die chronische Minimal-Entzündungen im Darm haben, aus denen das Leaky-Gut-Syndrom ('Löcher im Darm') entsteht.
Diese Empfindlichkeit kann überwunden werden. Später kann man wieder glutenhhaltige Getreide essen - je nach individueller Veranlagung muss man entsprechend vorsichtig sein.
Viele Menschen erleben sofortige Erleichterung ihrer Symptome, wenn sie Backwaren aus Gerste, Roggen und Weizen meiden.
Warum verbessert sich der Zustand so schnell, wenn man Weizen wegläßt?
Durch das Weglassen des Reizes beginnt sich der Darm umgehend zu erholen. Das heißt: die "Löcher im Darm" beginnen sich zu schließen.
Wer Gluten auch in Kleinstmengen nicht verträgt, hat wahrscheinlich mit einem Reizdarm zu tun oder bereits eine Zöliakie entwickelt und muss Gluten strikt meiden.
Mit der Ernährung nach der MBH braucht man sich keinen Kopf deswegen zu machen, weil jedes Essen sehr gut und einfach glutenfrei zubereitet werden kann.
B) Glutenunverträglichkeit?
Für Leute mit chronisch anhaltender Hashimoto-Thyreoiditis, die über längere Zeit immer wieder Entzündungsschübe erleben, ist es wahrscheinlich, bereits auf dem Weg zur Zöliakie zu sein.
Das ist eine Autoimmunerkrankung, die man auch Glutenunverträglicheit nennt.
Im Übergangsstadium spricht man auch von Reizdarm
Wer eine Zöliakie/Reizdarm vermutet, sollte nicht nur Weizen, sondern alle glutenhaltigen Getreide vom Speiseplan streichen.
Schon eine Spur von Gluten kann Reizungen auslösen.
Bei Zöliakie/Reizdarm geht es darum, dass die Darmzotten durch jahrelange Entzündungen so stark geschädigt sind, dass sie nicht mehr heilen. Hört sich schlimm an, ist aber mit der MBH sehr gut in den Griff zu bekommen.
Denn die MBH glutenfrei zu gestalten ist gar kein Problem. 🙂
Die MB-Heilküche ist so gut wie glutenfrei
Die MB-Heilküche ist keine Diät, sondern normales Essen, das für alle Leute paßt ob krank oder gesund.
Keine Nachtschattengewächse
Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen ... es gibt sehr viele Nachtschattengewächse. Sie alle schwächen die Konzentrationsfähigkeit, wirken kühlend auf den Körper, verstärken Depressionen ...
Insbesondere Kartoffeln
Keine Milchprodukte
Weil Milch und Milchprodukte eine enorme Belastung für den Darm sein können, erfahren viele große Erleichterung, wenn Käse und Jogurt etc. wegbleiben.
Hausaufgaben
Wer Probleme hat, sofort allen Käse wegzulassen, kann es mit etwas Schafs- oder Ziegenkäse versuchen. Langfristig sollte auch der wegbleiben.
Kein nicht-fermentiertes Soja
Was es nicht geben sollte: Sojamilch, Sojakäse, Sojawurst, Tofu ...
Sojaprodukte können das Immunsystem genauso reizen wie Weizen.
Die fermentierten Sojaprodukte wie Miso oder Shoju/Tamari sind dagegen völlig in Ordnung, müssen aber bei Histamin-Intoleranz in der Anfangszeit eingeschränkt werden.
Hausaufgabe
Gibt es eine Histamin-Intoleranz? Dann muss vorsichtig mit den gesunden fermentierten Produkten umgegangen werden.
Alle anderen können davon essen nach Belieben. 🙂
Vorsicht mit Kohl, Broccoli, Radieschen ...
Alle Kohlsorten (Kraut) können in normalen Mengen gegessen werden, wenn sie gekocht werden. Beachte aber:
Das gilt auch für Broccoli, Radieschen und ähnliche Gemüse.
Hausaufgaben
niemals rohen Kohl, Ausnahme: bei Überfunktion kann es sinnvoll sein, den gereizten Zustand damit zu entschärfen
Achtsam sein beim Kochen von Kohlgemüse. Wer Unterfunktion hast, sollte nicht jeden Tag Kohl etc. essen.
Vermeide Fruchtzucker
Obst ist nicht so gesund, wie es beworben wird. Es enthält je nach Sorte, Reife und Lagerung mehr oder weniger viel Fruchtzucker.
Eine einzige Banane kann in den Unterzucker katapultieren. Das will man auf jeden Fall vermeiden.
Rohes Obst kann heftige Reaktionen machen
Hausaufgabe
In den nächsten vier Wochen gibt es gar kein Obst, auch nicht als Fruchtsaft.
Das Thema Kaffee
Ausstieg aus Koffein
Heißes Wasser statt Koffein
Ich kann es nicht fassen, seit 50 Jahren (bin jetzt 70) habe ich morgens eine Tasse Kaffee getrunken. Seit ich die Misosuppe esse, besteht kein Verlangen mehr danach, sogar ohne Entzugserscheinung, die ich schon mal hatte, als ich vom Kaffee loskommen wollte und es vor Kopfschmerzen nicht aushielt. Wenn es so bleibt, bin ich ganz glücklich.
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