"Längere Zeit habe ich morgens einen Kaffee und ein bisschen Obst gegessen. Danach ging es mir voll gut – war fit und motiviert bis zum Mittag.

Nach dem „normalen“ Mittagessen – gesund und selbst gekocht – bin ich dann aber total müde und antriebslos? Verstehe das nicht. Müsste doch gerade umgekehrt sein, oder? Ich weiß, daß ich auch Unterzucker habe (kein Diabetes)"

Antwort: Die Reaktion ist völlig richtig, wenn auch unangenehm. Es ist so:

• Nach Coffein und Obst (=Fruchtzucker) schießt der Blutzucker so in die Höhe, dass der Körper auf Hochtouren läuft. Das empfinden wir als munter und fit. Ist aber fatal in der Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse.
• Wenn jetzt gesund gegessen wird, fehlt der Kick von Coffein und Zucker. Das heißt, der Blutzucker bleibt unten, was wir als schlapp und müde empfinden.

Richtig wäre die Mitte. Das schafft die Bauchspeicheldrüse aber nicht mehr. Es liegt eine Insulinresistenz vor. Das bedeutet, dass das Insulin nicht mehr effektiv wirkt. Die Bauchspeicheldrüse ist erschöpft. Das ist noch kein Diabetes, sondern ein Vorstadium.

Du hast jetzt die einmalige Chance, Deine Gesundheit in den Griff zu bekommen. 🙂 🙂 Denn wenn es mit Kaffee und Zucker weitergehen würde, käme als nächstes die Insulinspritze. Das solltest Du mit allen Mitteln vermeiden. Bei Diabetes fürchtet man vor allem die Spätschäden wie Fußamputation oder Erblinden.

• Du wirst in diesem Kurs lernen, täglich und zu jeder Mahlzeit Eiweiß zu essen
• dazu auf jeden Fall immer Fett

Denn Eiweiß und Fett stabilisieren den Blutzucker. Dann bist Du munterer.

Du wirst nach jeder Mahlzeit merken, wie es dir geht. Wenn du zu viel Kohlenhydrate (Reis, Nudeln, Brot, Hülsenfrüchte …) gegessen hast, wirst Du sehr müde sein.

• Es geht darum, die richtige Menge Kohlenhydrate zu finden. Nicht zu viel, nicht zu wenig.
• Gleichzeitig probiere aus, wie viele Mahlzeiten Du am Tag brauchst. Eine große morgens, eine große nachmittags? Wahrscheinlich eher mehrere kleine Mahlzeiten.
• Auf keinen Fall vegane oder vegetarische Ernährung.

Hoffentlich reichen diese paar Tipps.

Du solltest wissen, dass die Sache mit dem Unterzucker nicht so schnell vom Tisch ist. Man muss dranbleiben! 🙂

„Ich bin mich schrittweise am Eingewöhnen. Probiere jetzt seit Samstag die Gemüsesuppe zum Frühstück und füge jeweils noch ein Ei ein. Es reicht mir aber nicht bis zum Mittagessen, bin spätestens nach zwei Stunden ausgehungert. Halte jetzt mal noch ein bisschen durch, kann ja am erwähnten Blutzuckerspiegel liegen und bis anhin habe ich immer Müesli gegessen.“

Antwort: Das Ei in der Suppe ist super!

Wenn das Frühstück nicht lange genug vorhält, liegt es sehr oft daran, dass zu wenig Fett enthalten ist. Verständlicherweise muss man sich erst daran gewöhnen, eine reichliche Menge Fett (Kokosfett) zu essen. Das geht wohl allen so, denn wir sind ja auf fettarm getrimmt. 🙁

„Da ich Vollzeit arbeite und schon um 5 Uhr aufstehe, kann ich so früh noch nichts essen. Appetit habe ich erst gegen 9 Uhr.“

 Antwort: Ja, das ist schwierig. 🙁 Das A und O für den guten Tagesablauf ist nun mal die Morgenmahlzeit. 

Wer erst 4 Stunden nach dem Aufstehen Appetit verspürt, bekommt wahrscheinlich die Abendmahlzeit zu spät. Natürlich hat man das morgens keinen Hunger.

Grundsätzlich sollte man bei einer schwachen Schilddrüse etwa bis 90 Minuten nach dem Aufwachen etwas gegessen haben, weil sonst die Nebennieren leiden.

Mein Tipp wäre, daran zu arbeiten, den Zeitplan umzustellen, damit morgens der Hunger kommt. 🙂 

"Du sagst, zwei Mahlzeiten am Tag wären ok (vor allem, wenn man abnehmen möchte). Kann man auch das Frühstück weglassen? Ich habe immer gehört, dass es gut wäre, den Körper 16 Std. „fasten“ zu lassen, also z.B. zwischen Abendessen und Mittagessen am nächsten Tag nichts zu essen."

Antwort: Das ist ja schrecklich! 🙁 Nein, es ist nicht unbedingt richtig, dass man weniger essen sollte, wenn man abnehmen möchte. Im Gegenteil, man isst mehr Kokosfett, um die Fettverbrennung anzukurbeln.

Es kann ja sein, dass irgendwelche meist jungen Leute gute Erfahrungen mit „16 Stunden nichts essen“ gemacht haben. Für Menschen mit einem Schilddrüsenproblem ist das ganz sicher nicht das Richtige. 

Denn frühstücken sollte man innerhalb von ca. 1,5 Stunden nach dem Aufstehen. Grund:

• Wenn es nach dem Aufstehen länger nichts zu essen gibt, gibt der Körper Alarm: „Hungersnot droht“ und es werden Stresshormone ausgeschüttet.
• Weil dann aber doch was zu essen kommt, kreisen diese Hormone nutzlos im Blut und müssen abgebaut werden.
• Wenn sich dieser Prozess lange genug wiederholt, erschöpfen die Nebennieren.
• Diese Erschöpfung setzt sich fort im Körper und beeinflusst unter anderem auch die Schilddrüse, die dann ebenfalls nicht genug Hormone produziert.

Das ist ein unerfreulicher Teufelskreis, der zu Energieverlust und einer Menge anderer Beschwerden führt.

Aus meiner Erfahrung heraus ist nicht zu frühstücken der direkteste Weg in die Unterfunktion.

Zum Abnehmen hat sich viel besser bewährt, abends nichts zu essen.